TV-Tipps zu Silvester und Neujahr:Tischfeuerwerk oder echter Kracher?

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Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw r.) geht in "Das Parfüm" auf Jagd nach Mädchen. (Foto: obs)

Zum Jahreswechsel gibt es auch abseits von "Dinner for One" einige Klassiker im TV-Programm. Welche Sendungen sich lohnen - und auf welche Sie besser verzichten. Unsere TV-Tipps.

Von Daniel Lehmann

Wunderkerzen

Zum Mitsummen, Mitlachen oder Mittanzen: Mit diesen Perlen im TV-Programm können Sie das Jahr richtig ausklingen lassen.

  • "Saturday Night Fever" am 31. Dezember um 20.15 Uhr auf Kabel 1

In seiner Rolle als Tony Manero, der jedes Wochenende die Diskotheken zum Brodeln bringt, sorgt John Travolta vielleicht auch beim Zuschauer für Tanzlaune. Und der Soundtrack von den Bee Gees ist unwiderstehlich.

  • "(T)raumschiff Surprise - Periode 1" am 31. Dezember um 22 Uhr auf Sat. 1

Nach "Der Schuh des Manitu" legte Michael "Bully" Herbig mit der Persiflage auf "Star Wars" und "Star Trek" nach. Deutlich besser als die meisten deutschen Komödien.

  • "Die nackte Kanone" am 1. Januar um 10.20 Uhr auf Kabel 1

Es gab eine Zeit, da hat Slapstick in Filmen großartig funktioniert. Perfektioniert hat dies die Komödie um den tollpatschigen Lieutenant Frank Drebin (Leslie Nielsen) - ein Klassiker.

  • "Was Frauen wollen" am 1. Januar um 16.30 auf RTL

Mel Gibson spielt den Mitarbeiter einer PR-Agentur, der eines Abend vom Blitz getroffen wird und fortan hören kann, was Frauen denken. Schnell weiß er dies zu seinem Vorteil zu nutzen. Wie Gibson von einem weiblichen Gedanken zum nächsten tapst, ist sehr amüsant..

Tischfeuerwerk

Für alle, die sich zum Jahreswechsel von leichter TV-Kost berieseln lassen wollen

  • "Immer die Radfahrer" am 1. Januar um 13.55 Uhr im ZDF

Vorneweg: Es gibt bessere Filme mit Heinz Erhardt. Aber als Einstimmung auf den überraschend aufgetauchten "Geld sofort", der am 6. Januar im NDR zu sehen sein wird, ist "Immer die Radfahrer" bestens geeignet.

Lena (Josefine Preuß) und ihre Mutter reisen nach Thailand. Als der Flieger im Ozean notlanden muss, verschlägt es sie auf eine scheinbar einsame Insel. Dort trifft sie auf Cem (Elyas M'Barek), dessen Schwester und einen stotternden Griechen. Erfolgreiche Filmumsetzung der ARD-Serie.

  • "Mutter muss weg" am 1. Januar um 21.45 Uhr auf 3Sat

Tristan (Bastian Pastewka) ist der Sohn einer ehemaligen Pornodarstellerin. Letztere lässt keine Gelegenheit aus, um ihn fertig zu machen. Deshalb beschließt er, sie umbringen zu lassen. Die Komödie lebt von der guten Besetzung.

"Manche mögen's heiß": Tony Curtis und Jack Lemmon fliehen als Frauen verkleidet vor der Mafia. (Foto: dpa)

Jean-Baptiste Grenouille ist auf der Suche nach dem perfekten Duft und tötet dafür junge Mädchen, um aus ihnen die dafür notwendigen Essenzen zu gewinnen. Romanverfilmungen sind selten so gut wie die Vorlage. In diesem Fall kann man jedoch sehr zufrieden sein.

Silvesterböller

Echte Kracher zum Fest

  • "Louis & seine außerirdischen Kohlköpfe" am 31. Dezember um 20.15 Uhr auf Super RTL

Die französische Ulknudel Louis de Funès zeigt in seinem vorletzten Film noch einmal sein ganzes Repertoire an Mimenspiel und Schabernack. Vielleicht sollten sich die NASA und Co. ein Beispiel am Film nehmen: Die unfreiwillige Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen erfolgt nach heftigen Blähungen.

  • "Mord im Orient-Express" am 1. Januar um 0.15 Uhr im MDR

Detektiv Hercule Poirot reist mit dem Zug nach London. Unterwegs geschieht ein Mord. Die Tat steht im Zusammenhang mit einer lange zurückliegenden Entführung. In der Agatha Christie-Verfilmung überzeugt vor allem Albert Finney als herrlich schrulliger Poirot.

  • "Manche mögen's heiß" am 1. Januar um 1.55 Uhr in der ARD

Chicago Ende der 20er Jahre: Zwei Musiker werden Zeugen, wie die Mafia kaltblütig Leute umbringt. Um nicht selbst in Gefahr zu geraten, verkleiden sie sich als Frauen und tauchen bei einer Damenkapelle unter. Klassiker mit Marilyn Monroe.

Bereits zum vierten Mal beweist Tom Cruise alias Ethan Hunt, dass die Mission alles andere als unmöglich ist. Leichter ist es aber nicht geworden, wie beispielsweise eine Kletterpartie am Burj Khalifa in Dubai zeigt. Simon Pegg ist eine Bereicherung für das Team.

Rohrkrepierer

Auf diese Sendungen sollten Sie lieber verzichten, wenn Sie das alte Jahr würdevoll beenden bzw. das neue stilvoll beginnen wollen

  • "Die ultimative Chart Show" am 31. Dezember um 20.15 Uhr auf RTL

Im Duden steht zu "ultimativ" die Definition "sich nicht mehr verbessern lassend". Das mag auf einen musikalischen Jahresrückblick noch irgendwie zu treffen. Trotzdem ist das Format - wie alle anderen Chart-Shows - ausgelutscht.

  • "Die drei Musketiere" am 1. Januar um 20.15 Uhr auf Sat.1

Kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich einen Film mit Christoph Waltz, der nicht wirklich gut ist. Dabei hat er mit Mila Jovovich und Orlando Bloom prominente Unterstützung. Trotzdem stören unnötige Explosionen, Luftschiffe und Effekte die Handlung.

  • "Beilight - Biss zum Abendbrot" am 1. Januar um 18.45 Uhr auf Pro 7

Wenn die Parodie schlechter ist als das Original, will das was heißen. Es gibt zwar ein, zwei gute Gags, ansonsten krankt "Beilight" an den üblichen Schwächen eines Klamauk-Films.

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