Es war ein harter Wahlkampf, und gewonnen hat ihn offenbar ein Herr namens Christopher Krull. Dieser Herr Krull ist Geschäftsführer der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft, und für die Tourismus-Region Schwarzwald erhofft sich die Gesellschaft jetzt einen "starken Imageeffekt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Große Freude in Freiburg.
Ihr Glück haben Herr Krull und seine Hoteliers dem öffentlich-rechtlichen Sender SWR zu verdanken. Der hatte schon seit einer Weile nach einem neuen Schauplatz für den Tatort gesucht, nachdem das Ermittler-Duo vom Bodensee, Klara Blum und Kai Perlmann, 2016 erfreulicherweise in den Ruhestand geschickt wird. Im Südwesten der Republik drehte man daraufhin kollektiv ein bisschen durch: Ein halbes Dutzend Bewerber gab es für den Mordschauplatz: Freiburg, Baden-Baden, Karlsruhe, Mannheim/Heidelberg, Bad Wildbach und Leutkirch. Mehr als 100 Bürgermeister aus dem Schwarzwald hatten für einen Tatort im gesamten Mittelgebirge unterschrieben: #wirsindSchwarzwald. So soll es jetzt auch kommen.
Vor lauter Regionalstolz im Zeichen der Kuckucksuhr mag beinahe ein wenig in den Hintergrund geraten, dass sich der SWR tatsächlich ein vielversprechendes Ermittlerteam zusammengestellt hat - und das nicht nur wegen des hübschen Coups, den ehemaligen Late-Night-Moderator Harald Schmidt zum Kriminaloberrat zu machen. Als Gernot Schöllhammer wird Schmidt die Arbeit seiner beiden Kommissare begleiten; gespielt werden die Ermittler von den tollen Schauspielern Eva Löbau (Der Wald vor lauter Bäumen) und Hans-Jochen Wagner (Kommissarin Heller).
Harald Schmidt hat beim Pressetermin in Stuttgart versprochen, dass der neue Tatort aus dem Schwarzwald nicht unnötig heiter werden soll: "Ich habe mich vom Lustigen verabschiedet." Dafür spricht, dass das Konzept von Jürgen Werner entwickelt wurde, der auch das tolle, aber durch und durch unlustige Tatort-Team in Dortmund erfunden hat. Gedreht werden soll im kommenden Jahr. Freiburg wird vorbereitet sein.