Thomas Roth in der ARD:"Ein letztes Mal: Kommen Sie gut durch diese herbstliche Nacht"

Thomas Roth

Seine Abschiedsformel hat Thomas Roth sich bei John Lennon abgeschaut.

(Foto: dpa)

Thomas Roth präsentiert zum letzten Mal die "Tagesthemen" - und bittet die Zuschauer um Vertrauen für seinen Nachfolger.

Von Carolin Gasteiger

Viel sagte er nicht am Ende. Ein paar wenige Sätze reichten für Thomas Roth aus, um sich am Sonntagabend von den Zuschauern zu verabschieden. "Ja, meine Damen und Herren, nun ist es auch für mich so weit. Wie sagt man so schön? 'It's time to say goodbye.'"

Vieles sei schön gewesen, manches schwierig, und wieder anderes auch gefährlich, sagte Roth im Rückblick auf fast 38 Berufsjahre, die ihn als Korrespondent unter anderem nach Moskau und New York geführt hatten. Aber das gehöre eben zum Beruf. Er bedanke sich vor allem für das Vertrauen der Zuschauer, das "in diesen Zeiten nicht selbstverständlich" sei, so der 64-Jährige (hier Roths letzter Auftritt im Video).

Schon zu seinem Einstand bei den "Tagesthemen" vor drei Jahren hatte Roth sich kurz gefasst. Im August 2013 dauerte die Sendung in der Halbzeitpause des DFB-Pokalspiels Bayern München gegen Schwarz-Weiß Rehden nicht länger als acht Minuten. Aber das vor "meine Damen und Herren" geschobene "Ja" verwendete Roth damals schon. In den darauf folgenden drei Jahren präsentierte Roth die ARD-Nachrichtensendung souverän, seriös und objektiv - aber auch immer sympathisch.

Der Wettermoderatorin wird "das Herz ein bisschen schwer"

So empfanden dies offenbar auch seine Kollegen. Anne Will hatte sich in der üblichen Ankündigungsschalte zu den Tagesthemen schon persönlich von Roth verabschiedet ("Anne, das ist sehr lieb von Dir"). In der Sendung selbst gestand dann Wettermoderatorin Claudia Kleinert, ihr werde "das Herz ein bisschen schwer".

Aber der Moderator hatte noch eine Bitte. Das Vertrauen, das sie ihm entgegengebracht hatten, sollten die Zuschauer doch aufrechterhalten: "Schenken Sie dieses Vertrauen auch meinem Nachfolger Ingo Zamperoni!" Der 41-Jährige hatte einst als "Tagesthemen"-Anchorman das Nachsehen gegenüber Roth und ging als Korrespondent nach Washington. Am 24. Oktober tritt er Roths Nachfolge an.

Auf einem Spaziergang durch New York hatte Roth einmal John Lennons Song "Whatever Gets You Thru The Night" gehört - und sich den Satz als Grußformel für die "Tagesthemen" abgeguckt. Mit diesem Gruß wandte er sich am Sonntagabend noch einmal an die Zuschauer: "Und noch ein letztes Mal: Kommen Sie gut durch diese herbstliche Nacht!"

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