Taylor Swift:Taylor Swift möchte kritischen Blogpost verbieten lassen

Taylor Swift

Taylor Swift bei einem Auftritt in Texas.

(Foto: John Salangsa/dpa)

Eine Bloggerin wirft der Sängerin vor, sich nicht klar von der neuen Rechten zu distanzieren. Swifts Anwälte finden das "grotesk" - und fordern, den Beitrag zu löschen.

Von Karoline Meta Beisel

US-Sängerin Taylor Swift hat Fans, die in liberalen Kreisen verpönt sind: Anhänger der neuen Rechten. Schon im vorigen Jahr bezeichnete die radikale Webseite Daily Stormer die blonde Sängerin als "arische Göttin", im Netz klopfen Blogs ihre Texte und Videos auf versteckte Botschaften an die Alt-Right-Bewegung ab und diskutieren, ob Swift insgeheim Nazi sein könnte. Die Sängerin hat sich dazu nie geäußert. Mit dem Versuch, einen unliebsamen Blogpost mit juristischen Mitteln verschwinden zu lassen, hat sie sich nun Kritik eingehandelt. Inzwischen hat die amerikanische Bürgerrechts-Organisation ACLU die Verteidigung der Bloggerin übernommen.

Der Vorwurf: Swift positioniere sich nicht klar gegen Rechte

"Kritik ist nie angenehm, aber Prominente müssen sie abschütteln, selbst wenn die Kritik rufschädigende Wirkung haben könnte", heißt es in einem auf der ACLU-Website veröffentlichten Brief. Swifts Anwälte hatten die Bloggerin zuvor aufgefordert, einen Artikel von der Seite zu nehmen, in dem sie - wie viele andere zuvor - über die Begeisterung der neuen Rechten für Swift berichtet hatte und der Sängerin vorwarf, sich nicht klar zu positionieren. Swifts Anwälte sehen in dem Blogeintrag rufschädigende Tatsachenbehauptungen; es sei "grotesk", der Sängerin Sympathien für Rechte zu unterstellen. Ihr Schreiben an sich, so die Anwälte, sei doch eine weitere "unmissverständliche Absage" an die Alt-Right-Bewegung.

Grotesk findet wiederum die ACLU vor allem den Versuch, "durch die Meinungsfreiheit geschützte Äußerungen" unterdrücken zu wollen, sagt ein Anwalt der Organisation. Bizarr sei auch, dass Swifts Anwälte der Bloggerin mit Verweis auf das Urheberrecht untersagen, aus dem Brief zu zitieren: "Nicht mal in ihren wildesten Träumen" könne Swift das Urheberrecht nutzen, um ihre Drohungen gegen die Meinungsfreiheit geheimzuhalten. Bislang ist die Aktion für Swift jedenfalls ein Eigentor: Die ACLU hat am Montag den umstrittenen Artikel sowie den Brief der Anwälte veröffentlicht.

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