Tatort "Todesschütze":Unglückliche Namensgebung

Warum der neue Tatort Leipzig einem Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses auffiel.

Es gibt mehrere Tausend übliche Vornamen in Deutschland, und Nachnamen sind auch nicht gerade knappe Ware. Kurios also, dass im Tatort "Todesschütze" vom Sonntag ausgerechnet eine Figur mit der Namenskombination "Marcel Degner" ihr Unwesen trieb.

"Neulich im #Tatort eine Mundlos-Akte, heute gibt es einen 'Marcel Degner'. Als Mitglied #NSU-Untersuchungssausschuss bin ich verwundert", twitterte der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth. Der Name Marcel Degner fällt nämlich auch in Zusammenhang mit Ermittlungen des Thüringer Verfassungsschutzes zur dortigen rechtsextremen Szene immer wieder.

Die Anspielung auf Mundlos wiederum bezieht sich auf eine Episode in diesem September, als auffiel, dass in einem "Tatort" aus dem Jahr 2001 in der Akte eines fiktiven Sexualstraftäters ein Fahndungsfoto des Rechtsterroristen Uwe Mundlos zu sehen war. Im wirklichen Leben hatte dieser mit seinen Komplizen damals bereits vier Leute umgebracht. Woher das Bild kam und wie es in den Krimi geriet, wunderte damals viele. Der WDR sah damals keinen Grund, "in dem Vorkommnis mehr als einen Zufall zu sehen".

© Süddeutsche.de/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: