Schon vor dem Start des ersten Polittalks im Privatfernsehen leisten sich Politiker und Macher einen heftigen Schlagabtausch. Allerdings anders als vorgesehen, nicht auf, sondern abseits der Studiobühne von "Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen".
Entertainer Stefan Raab hat die scharfe Kritik von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), die dieser in einem Zeitungsinterview geäußert hat, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung ebenso scharf zurückgewiesen. Lammert hatte Raabs Konzept als "absoluten Unfug" bezeichnet und gesagt: "Wer Geld für Meinungen aussetzt, bestellt Meinungen für Geld."
Stefan Raab hielt Lammert entgegen: "Einige in der Politik versuchen hier offenbar etwas zu verhindern, das sie mit ihren alten Mechanismen nicht beherrschen und kontrollieren können." Er bezeichnete es als "unerhört", dass Lammert in dieser Form über eine Sendung urteile, die das Ziel habe, junge Menschen wieder für die politische Diskussion zu begeistern. Noch dazu, ohne sie gesehen zu haben.
Den Vorwurf, durch das Preisgeld Meinungen zu kaufen, wies Raab als absurd zurück. Und schob den Hinwies nach, "Meinungen für Geld werden am laufenden Band bestellt, nämlich immer dann, wenn ein Politiker einen bezahlten Vortrag hält, wogegen ich grundsätzlich nichts habe."
Raab empfahl dem CDU-Politiker, sich die Sendung am Sonntag erst einmal anzuschauen und dann "am Montag nochmal Stellung zu nehmen". Unterstützung erhält Raab von Medienwissenschaftler Bernd Gäbler, der die Sendung für "innovativ und für eine mögliche Konkurrenz zu den öffentlich-rechtlichen Sendern" hält.
Das ganze Interview mit Stefan Raab lesen Sie in der Printausgabe der SZ vom 10./11. November.
"Absolute Mehrheit" startet am Sonntag um 22.45 Uhr auf Pro Sieben.