Sprüche zur Fußball-WM:"Bei dem Gebiss bietet es sich aber auch an"

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Anatomie eines Beißers: Uruguays Luis Suárez. (Foto: AFP)

Die Anatomie von Luis Suárez, der unvorsichtige Thomas Müller, der scharfe Niederländer Ron Vlaar und Louis van Gaals Fußball-Keks: Eine Auswahl der besten Sprüche von Kommentatoren und Moderatoren bei der Fußball-WM.

64 WM-Spiele gab es in den vergangenen Wochen zu kommentieren und analysieren. Was die Kommentierer und Analysierer dabei von sich gegeben haben, war mal eloquent, mal witzig, mal unbedarft und vor allem oft ungeplant amüsant. Lesen Sie hier eine - der schieren Masse wegen: sehr kleine - Auswahl von Bonmots von Scholl, Kahn, Welke und Co.

"Alles ist in Bewegung, nur Fred, der steht." (ARD-WM-Experte Mehmet Scholl über den auch in Brasilien wenig geliebten Stürmer Fred)

"Du weißt ja nie, bei den schwindeligen Fifa-Flöten!" (ARD-Moderator Matthias Opdenhövel zur Wahl Thomas Müllers als "Man of the Match" nach der Partie von Deutschland gegen Portugal. Opdenhövel dachte allerdings, sein Mikrofon sei aus. Nachzuhören im Video unten ab 0:17)

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"Das ist nicht mehr mein Sport!" (Scholl nach dem Viertelfinale zwischen Brasilien und Kolumbien, in dem die Brasilianer rekordverdächtige 31 Mal foulten und der Kolumbianer Juan Zúñiga Brasiliens Neymar eine Fraktur im Bereich der Lendenwirbelsäule zufügte)

"Die letzte Chance, die er für sich sieht, um all seine inneren Spannungen loszuwerden, ist etwas, was man eigentlich eher von Tieren kennt." (ZDF-WM-Experte und Zeit seiner Karriere sanftes Lämmchen Oliver Kahn über den Uruguayer Luis Suárez, der seinem italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen hatte)

"Bei dem Gebiss bietet es sich aber auch an." (Kahn über Suárez' anatomische Voraussetzungen für den Biss)

"Es steht im Regelwerk, Oli, dass man nicht beißen darf." (ZDF-Schiri-Experte Urs Meier geht mit Oli Kahn nochmal die Grundlagen in der Causa Suárez durch)

"Die Schweizer müssen aufpassen, nicht vielleicht eine Packung zu kassieren." (ARD-Kommentator Steffen Simon, nachdem die Schweiz im Gruppenspiel gegen Frankreich bereits 0:4 zurücklag)

"Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie noch zur Legende." (ZDF-Reporter nach dem 1:0-Sieg Deutschlands gegen die USA zu Torschütze Thomas Müller)

"Dann passe ich lieber nicht auf." (Müllers Retoure)

"Das ist ein Novum - er hat 90 Minuten nicht gespielt und spricht danach über die Kollegen. Sehr seltsam." (Scholl über die Kritik - "Wir haben zu langsam gespielt" -, die Sami Khedira nach dem Sieg gegen die USA an der DFB-Leistung äußerte)

"Fragen Sie doch den Scholl!" (Khedira in der Mixed Zone nach dem Achtelfinale gegen Algerien zu einem Reporter, der ihn nach seiner Meinung zum Spiel gefragt hatte)

Deutschland in der Einzelkritik
:Die Sternenfänger

Sie haben Deutschland den vierten Titel geholt - sie sind die Mannschaft schlechthin. Die Weltmeister in der Einzelkritik: Manuel Neuer, bester Torhüter der WM, verursacht eine Kung-Fu-Kollision. Bastian Schweinsteiger lässt sich selbst von einer blutenden Wunde nicht aufhalten. Und Mario Götze braucht nur eine Aktion, um alles zu ändern.

Von Christof Kneer und Philipp Selldorf, Rio de Janeiro

"Wat woll'n se? Woll'n se ne erfolgreiche WM oder sollen wir wieder ausscheiden und haben aber schön gespielt?" ( Per Mertesacker im ZDF-Interview direkt nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien)

"Argentinien hat sich ins Viertelfinale gelangweilt." (So wie ZDF-Kommentator Béla Réthy kann man es natürlich auch sehen)

"Die Iraner, das sind Südländer, da ist nicht alles perfekt organisiert." (ARD-Mann Steffen Simon packt beim Vorrundenspiel zwischen Iran und Nigeria die Klischeekeule aus)

Highlights zur WM 2014 im Netz
:"Jungs, wir sind hier zu Gast!"

Fiese Beißattacken, eine modebewusste Kanzlerin und Deutschland als Fußballweltmeister: Neben sportlichen Highlights hat diese WM auch für jede Menge einprägsame Netzmomente gesorgt. Die bedeutendsten Tweets des Turniers in der Best-of-Netzschau.

Von Marion Neumann

"Ich hab' eine Gänsehautentzündung bekommen." (Scholl zum Sieg der Brasilianer im Elfmeterschießen gegen Chile)

"Vlaar geht bei Enzo Pérez zu scharf ran." (ARD-Kommentator Gerd Gottlob über den niederländischen Verteidiger Ron Vlaar nach dessen Foul am Argentinier Enzo Pérez im Halbfinale)

"Jetzt wird das Spiel richtig schlecht, muss man sagen." (Gottlob, ebenda)

"Da muss der hin, der das härteste Pfund im Fuß hat!" (Kahn über den Freistoß der Schweizer gegen Argentinien in der 120. Minute)

"Van Gaal wollte zeigen, dass er nicht nur den Fußball-Keks, sondern den allergrößten Fußball-Keks gegessen hat." (Scholl über den niederländischen Chef-Taktiker Louis van Gaal nach der Halbfinalniederlage der Niederlande gegen Argentinien)

Pressestimmen zu GER vs. ARG
:"Unser Traum wurde gestohlen"

Mario Götze kann sich nach seinem Triumph-Tor vor Liebeserklärungen kaum retten. Die argentinischen Medien schieben das Scheitern auch auf mangelnde Unterstützung von oben.

Von Antonie Rietzschel und Lara Gruben

"Für alle Tore haben wir gar keine Zeit!" (ZDF-Reporterin Katrin Müller-Hohenstein im Interview mit Joachim Löw nach dem Sieg gegen Brasilien)

"Der kleine Lionel Messi ist heute durch nichts mehr aufzuheitern." (ARD-Kommentator Tom Bartels bei der Auszeichnung eines sichtlich unglücklichen Lionel Messi als bester Spieler des Turniers nach dem Endspiel)

"Es gab keine Karnelvalstruppen bei dieser WM!" (Bartels, voll des Lobes für den internationalen Fußball)

"Hier sind die RTL 2 News, das sind unsere Themen heute: Bonjour tristesse! Frankreich schmeißt Deutschland im Viertelfinale aus der WM, die Fans trauern ... Jogis Jungs sind weiter ... Jogis Jungs sind weiter und: Schattenseiten der WM." (Nachrichtensprecherin, wenn man sie denn so nennen möchte, nach dem WM-Viertelfinale. Der grotesk grausame Beitrag geht allerdings nach der souveränen Anmoderation noch weiter, zu bestaunen hier.)

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