Die erste eigene Drama-Serie von ZDF Neo ist hart, düster und ernst, das Gegenteil des deutschen Heile-Welt-Fernsehens. Ken Duken spielt Mark Tempel, einen im Grunde sehr liebenswerten und sanftmütigen Kerl, der sich aus der Not heraus mit zwielichtigen Bekannten einlässt und zu einem Rächer der von Gentrifizierung bedrohten Berliner Eingeborenen wird. Bei Tempel sind das Zuhälter und Drogendealer, die sich über "körnerfressende Yoga-Fotzen" auslassen. Das alles wird in rasantem Tempo erzählt, weil die Macher auch noch allerlei schwere gesellschaftliche Themen anschneiden möchten, von der Teenager-Schwangerschaft bis zur Sterbehilfe. Viel zu schade, um es nur dem Publikum des kleinen Spartensenders zu zeigen.
Geeignet für: alle, die sich nicht nach Neukölln trauen, aber es sich vom Sofa aus gerne ansehen. Und alle, die keine ZDF-Vorabendserien mehr ertragen.
Wer das mag, schaut auch: Breaking Bad und Schimanski
Wo zu sehen: noch bis Ende Februar in der ZDF-Mediathek
Lebenszeitbedarf: drei Stunden