Das Sommerloch bei RTL ist, wie fast überall, institutionalisierte Langeweile: Wiederholungen von Krankenhauscomedyserien mit dem Humorniveau einer Mario-Barth-Show (Nikola) und Primetime-Shows direkt aus den Neunzigern (Ninja Warrior). Doch in diesem Jahr gibt es Das Sommerhaus der Stars, von dem man sagen muss: Es ist die Trash-Show mit dem besten Casting seit jener Staffel Dschungelcamp, in der die Österreicherin Larissa Marolt den Dadaismus ins Privatfernsehen brachte.
Die Idee von Sommerhaus, das zum Entsetzen der Alphabet-Prominenz keine spanische Luxus-Finca, sondern ein abgerocktes Ferienhaus ist: Man packe sieben Paare in eine WG und lasse sie in Polterabend-Spielchen gegeneinander antreten. Besonders ein Paar sticht mit jener Mischung aus völliger Schamfreiheit und kameratauglichem Wahnsinn hervor, die das Manna der Trash-TV-Macher ist: Neue-Deutsche-Welle-Sänger Hubert Kah ist mit einer Schwaben-Amazone namens Ilona eingezogen, die seine nächtlichen Annäherungsversuche konsequent abblockt. Er: "Wenn das Licht ausgeht, könnten wir ja vielleicht Geschlechtsverkehr haben?" Sie: "Nein."
In Folge zwei ist dann schon Schluss mit wuschig. Der Nikotinentzug treibt Ilona erst in den Alkohol, dann aus dem Haus. "Du bist nicht asozial", versichert Hubert, "du bist völlig im Recht!"