RTL-Dschungelcamp: Tag vier:Gunters verrückte Liebe zu einer Prostituierten

RTL-Dschungelcamp, Gunter Gabriel

Mag es in der Liebe leidenschaftlich bis loco: Gunter Gabriel.

(Foto: RTL)

Tag vier im Dschungelcamp: Die Kandidaten zoffen sich, die Moderatoren lästern über Carsten Maschmeyer - nur Gunter Gabriel schwelgt in romantischen Erinnerungen.

TV-Kritik von Johanna Bruckner

Das ist passiert: Moderatorin Sonja Zietlow gibt das Tagesmotto vor: "Wenn Sie's gemütlich wollen, legen Sie sich halt 'ne Kaminfeuer-DVD ein." Am vierten Tag im australischen Busch wird gemotzt und gezofft.

Thorsten Legat ärgert sich über die mangelnde Hygiene seiner Mitcamper beim Toilettenbesuch (siehe auch "Legat des Tages"). Jürgen Milski wirft dem früheren Fußballprofi Legat Profilierungssucht vor. David Ortega fühlt sich von Sonja Zietlow gegängelt, die nach der gestrigen Dschungelprüfung angemerkt hatte, dass der Mann mit den nach eigener Aussage vier Eiern ganz schon viel geschrien habe. Davids Erklärung: "Meine Cojones sind aktiviert und möchten was sagen." Sophia Wollersheim ist von David Ortega genervt: "Der ist wirklich: Marsmensch spricht mit Champignon." Gunter Gabriel hat bei Ortega gar das Ende seiner Geduld erreicht: "Erstech mich! Dann haben wir 'ne gute Quote!"

Das nicht: Nathalie Volk zeigt kein Mitgefühl. Ihre ersten Sendeminuten nutzt die Absolventin der Klum'schen Gnadenlosschule dazu, Menderes Bagci eine Lektion in Krankheits-PR zu erteilen. Der hatte zuvor berichtet, dass er an einer chronischen Darmkrankheit leide. Für Volk kein Grund, öffentlich zu klagen: "Ich versteh' doch, dass es schlimm für dich ist, aber denk doch mal an die anderen Menschen, denen es viel schlechter geht - jeder Mensch hat Probleme!" Sie führt das dann auch aus: "Guck mal, du sitzt hier ja nicht mit 'nem Tumor." Dabei wirkt sie in etwa so sympathisch wie Heidi Klum beim Satz "Ich habe heute kein Foto für dich".

Gesprächsthema am Lagerfeuer: Gunter Gabriels Amour fou. Der Schlagerbarde weiß, eine Geschichte einzuleiten: "Ich war auch mal mit 'ner Prostituierten verheiratet, zwei Jahre, das war dramatisch. Sie hatte sich als Prostituierte für ältere Männer entschieden, weil die dankbarer sind und mehr Geld geben. Einmal in der Woche hatte sie sogar 'nen sozialen Tag, da konnten alle Contergan-Geschädigten oder Behinderten umsonst mit ihr. Das fand ich schon wieder gut."

Trotz aller Bewunderung stand die Beziehung unter keinem guten Stern: Als er sich geweigert habe, die Dame zu heiraten, habe die ihm eine Pistole an den Kopf gehalten und abgedrückt, erzählt der Sänger. Er lebe nur noch, weil die Kugel steckengeblieben sei. Aber auch er sei "außer Rand und Band" gewesen, habe seiner Liebsten die Bude kurz und klein geschlagen. Und: "Ich war ja mal in 'ner Beklopptenanstalt, weil ich die auf der Autobahn gejagt habe. Hab' ich sie mit 'nem anderen Mann im Bett erwischt."

"War ihnen Franjo Pooth zu seriös?"

Lästerobjekt der Moderatoren: Carsten Maschmeyer. Nein, Sie haben nichts verpasst. Der Ehemann von Veronica Ferres und umstrittene Finanzinvestor sitzt nicht im Dschungelcamp, aber demnächst in der Jury der Vox-Show Die Höhle der Löwen. Dort erbt er den Platz von Reiseveranstalter Vural Öger, der wegen seiner Insolvenzen ausgemustert wurde. Wobei der Sender das so natürlich nicht sagt. Sonja Zietlow kennt dagegen keine Beißhemmungen: "Soweit ist es schon gekommen: Jetzt nehmen die Deutschen den Türken die Arbeitsplätze weg." Und Daniel Hartwich wundert sich über die Verpflichtung von Maschmeyer: "Was - war ihnen Franjo Pooth zu seriös?"

Wie sieht die Dschungelprüfung aus? "Das große Kribbeln", ein Würfel-Wissens-Spiel mit Krabbel-, Kneif- und Gleittieren. Helena Fürst muss zum wiederholten Mal ran - und der Druck ihres Teams steigt: "Wenn du heute ohne Sterne nach Hause kommst, Fräulein", droht Mitbewohner Jürgen Milski zum Abschied. Am Ende erweist sich das als schlechte Motivation, Helena verliert gegen Jenny Elvers, die vierte Niederlage in Folge. "Umsonst da drin gestanden und verrottet", sagt die Geschlagene und kündigt an: "Wenn es morgen wieder heißt 'Helena geht', dann geh' ich nicht - jetzt reicht's." Man sollte meinen, in der zehnten Staffel Ich bin ein Star - holt mich hier raus! hätten die Kandidaten verstanden, dass der gemeine RTL-Zuschauer einen solchen Satz als Aufruf zum Anrufen versteht.

RTL-Dschungelcamp, Jenny Elvers

Schlange gegen Spinnen: Jenny Elvers bei der Dschungelprüfung.

(Foto: Stefan Menne +49 172 2701799)

Wer ist morgen dran? Helena Fürst und Thorsten Legat.

Bester Satz (Legat-bereinigt): "Im Endeffekt ist ja Lästern nichts anderes als über Dinge zu sprechen, die faktisch sind." (Sophia Wollersheim)

Legat des Tages: "Wenn bei mir zu Hause einer im Stehen pinkelt, ein Kollege oder Freund - schmeiß' ich sofort raus."

Literarische Figur des Tages: das Monster. RTL führt die Teams zusammen, "Camp Snake Rock" wird eingegliedert. Daniel Hartwig kommentiert: "Die Transplantion ist perfekt: Wir haben ein Monster erschaffen. Jetzt müssen wir nur noch gucken, ob es lebensfähig ist."

Niveau oder Nivea? Entscheiden Sie selbst. RTL belauscht Gunter Gabriel beim Klogang: "Es ist immer wieder schööön, auf die Toilette zu geeeh'n." / "Achtung, fertig, los!" / "Oh, Hilfe!" / "Hörst du die Wälder rauschen?" / "Bist du verrückt!"

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" Das passiert im RTL-Dschungelcamp

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