Die Negers haben kein Gefühl, welches über das Läppische stiegevor einem überdies rassistischen Fehlurteil wie diesem machte nicht einmal Immanuel Kant halt. Ingeborg Breuer wandelt in ihrer Sendung entlang der schmalen Grenze zwischen Urteil und Fehlurteil (DLF, Sonntag. 20.05 Uhr). Um die Konstruktion von Wahrheiten dreht sich Eran Schaerfs Hörstück Sie hörten Nachrichten. Die Wirklichkeit wird hier zu einer Ansammlung von Möglichkeiten. Unmittelbar danach läuft Manifest 50 / Du darfst mich töten, wenn du mich liebst der Österreicherin Falkner. Eine Geschichte, die mit den Mitteln der Realität schwer zu fassen ist (Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr). Man kann sie durchaus in eine Beziehung setzen zu Träume von Günter Eich, dem Nachkriegsklassiker über ein beängstigendes surrealistisches Unbehagen (DLF, Samstag, 20.05 Uhr). Ein Meister des Paradoxen ist der russische Autor Daniil Charms. Wie schrecklich schinden unsere Kräfte ist eine Collage aus Texten von ihm, aus denen böser Witz spricht und mitunter tiefe Verzweiflung (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Auch wenn man den Deutschen nachsagt, sie hätten keinen Humor: Es gibt eine Tradition lakonischer, absurder Komik. In der stehen sowohl Eugen Egner (Foto), der in einer irrwitzigen Call-In-Sendung herausfinden will: Was macht eigentlich Harry Absolut? (WDR 5, Sonntag, 17.05 Uhr) - wie auch Heinz Strunk, der in Fleisch ist mein Gemüse von seiner Landjugend mit Musik berichtet (WDR 3, Dienstag, 19.04 Uhr). Schräg ist auch Elisabeth Burchhardts Wunschsendung (NDR Info, Sonntag, 21 Uhr).
Combray, der Auftakt zu Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, wird in einer dreiteiligen Hörspielfassung gesendet (Bayern 2, sonntags, 15 Uhr). Um vieles wüster ist Das wilde Fest, das der unvergessliche Otto Sander hier mit seiner Stimme feiert (WDR 3, Donnerstag, 19.04 Uhr).