Promis beichten im TV:Oprah, ich habe gesündigt

Ob Familiendramen, Drogensucht oder Depressionen, es gibt kaum etwas, das ihr die Stars nicht anvertrauen: Nicht erst seit Lance Armstrongs Dopinggeständnis gilt die US-Talkerin Oprah Winfrey als Promi-Therapeutin.

Die aufsehenerregendsten Auftritte bei Oprah Winfrey.

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Promis beichten im TV:Lance Armstrong

Lance Armstrong, Oprah Winfrey

Quelle: AFP

Ob Familiendramen, Drogensucht oder Depressionen, es gibt kaum etwas, das ihr die Stars nicht anvertrauen: Nicht erst seit Lance Armstrongs Dopinggeständnis gilt die US-Talkerin Oprah Winfrey als Promi-Therapeutin.

Oprah Winfrey ist in den USA eine Institution. Ganz nach dem Motto: "Wenn du es niemandem sagen kannst, dann sag' es Oprah" begaben sich über die letzten zwei Jahrzehnte unzählige Promis zu der Talkmasterin und plauderten mit ihr über die intimsten Details ihres Privatlebens. Kein Wunder: Im Studio der 58-Jährigen herrscht schließlich Wohlfühl-Atmosphäre, vor zu vielen unangenehmen, kritischen Fragen muss sich keiner ihrer Gäste fürchten.

So entschied sich nun auch der ehemalige Radsport-Profi Lance Armstrong, bei Winfrey und nicht bei der Konkurrenz sein Doping-Geständnis abzulegen. Erst im Exklusiv-Interview mit ihr verriet er, dass er seine Tour-de-France-Siege auch leistungssteigernden Substanzen zu verdanken hat.

Mit dem Interview reiht sich Armstrong in eine Serie spektakulärer Promi-Beichten bei Winfrey ein. Die aufsehenerregendsten Auftritte bei Oprah Winfrey.

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Promis beichten im TV:Rihanna

Chris Brown nach Streit mit Rihanna wegen Körperverletzung angeklagt

Quelle: dpa

Rihanna ist eine der größten Popstars der letzten Jahre - und sprach tränenreich bei der US-Talkerin darüber, wie sie Opfer der Wutausbrüche ihres Freundes geworden war. Drei Jahre, nachdem Fotos der misshandelten Sängerin um die Welt gegangen waren (ihr Freund Chris Brown hatte sie geschlagen), sprach der Pop-Star erstmals öffentlich mit Oprah Winfrey über ihre Gefühle zu ihrem damaligen Ex-Freund.

"Ich habe meinen besten Freund verloren. Es war so demütigend." Und weiter: "Ich war in einem Zwiespalt in dem ich dachte: Die einzige Person, die ich gerade hasse ist er, aber so sauer, verletzt und betrogen ich mich fühlte, dachte ich auch: Er hat diesen Fehler gemacht, weil er Hilfe brauchte aber wer würde ihm jetzt noch helfen? Jeder würde doch sagen, dass er ein Monster ist, ohne der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Ich habe mir Sorgen um ihn gemacht!"

Gefühle und Drama: Ein Musterbeispiel von Winfreys Showkonzept.

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Promis beichten im TV:Whitney Houston und Bobby Brown

WHITNEY HOUSTON AND HUSBAND ARRIVE AT THE MTV EUROPE AWARDS IN DUBLIN

Quelle: REUTERS

Nicht nur Rihanna, auch Whitney Houston vertraute ihre Probleme der Therapie-Talkmasterin Winfrey an: "Vor dem Film 'Bodyguard' habe ich kaum Drogen genommen. Danach, als ich Krissy geboren habe, wurde es schlimm", berichtete die inzwischen verstorbene Sängerin 2009. "Ich habe vor allem Kokain und Marihuana konsumiert. Das war's. Aber er (Bobby) mochte es, zu trinken. Ich habe nicht getrunken. Der Alkoholismus ist eine hässliche Angelegenheit. Entweder bist du ein sehr netter Alkoholiker, oder ein sehr gemeiner. Er war sehr gemein."

Mit der Drogenbeichte nicht genug: Houston erzählte Winfrey auch, wie ihr Mann sie geschlagen habe. "Ich habe ihn sogar gefragt, ob er nicht ausziehen kann. Und er sagte: 'Nein, du gehst'. Ich sagte, 'Das ist mein Haus.' Daraufhin schlug er mich."

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Promis beichten im TV:Usher

USHER

Quelle: AP

US-Sänger Usher hat scheinbar Probleme mit dem Konzept der Monogamie, auch das wissen Millionen Oprah-Winfrey-Zuschauer inzwischen. Mit der Talkerin plauderte er über seine Eheprobleme mit Ex-Frau Tameka Foster. Die beiden hatten im Jahr 2007 geheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder.

Die Ehe hielt nur zwei Jahre, bevor Usher und Foster in einen Ehekrieg zogen. Während dieser Zeit äußerte sich der Sänger kaum in der Öffentlichkeit über diese Probleme. Außer dann bei Winfrey: Sie hatte offenbar auch sein Vertrauen gewonnen und hörte sich seine Version der Geschichte an.

"Am Ende unser Ehe habe ich mich verloren gefühlt und wollte einfach nur raus", gab Usher zu. Außerdem gab Usher zu, dass er Foster nicht immer treu war. 

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Promis beichten im TV:Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones

DOUGLAS ZETA-JONES

Quelle: AP

Auch Michael Douglas wandte sich 2011 an die TV-Therapeutin seines Vertrauens. Er erzählte ihr davon, wie seine Frau Catherine Zeta-Jones manisch-depressiv wurde und sich deshalb in psychiatrische Behandlung begab. Auch sein Kehlkopfkrebs war Thema bei Winfrey, zudem sprach Douglas über seinen ältesten Sohn, der wegen des Verkaufs von Crystal Meth zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war.

"Mein ältester Sohn ist im Gefängnis, meine Ex-Frau verklagt mich und ich habe Krebs bekommen" - solche Geständnisse macht man nicht jedem. Oprah Winfrey hat sich auf sie spezialisiert.

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Promis beichten im TV:John Phillips und seine Tocher Mackenzie

PHILLIPS

Quelle: AP

Kaum ein Thema hat sich im Laufe der Jahre als zu persönlich für die Show von Oprah Winfrey erwiesen. In einem Gespräch mit Winfrey erzählte Mackenzie Phillips, die Tochter von "The Mamas & the Papas"-Bandmitglied John Phillips, erschreckende Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend - von Drogenerfahrungen im Alter von nur zehn Jahren (ermutigt durch ihren Vater) bis zu sexuellem Missbrauch durch ihn.

Dass Prominente mit derart traumatischen Geschichten zu Winfrey gehen, ist kein Zufall - auch die Talkmasterin selbst hat sexuellen Missbrauch in ihrer Jugend öffentlich thematisiert.

Im Bild: John Phillips und seine Tochter bei einem Auftritt in der "John Davidson Show" 1981.

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Promis beichten im TV:Tom Cruise

US talk show host Winfrey talks to US actor Cruise at a news conference prior tonight's Nobel Peace Prize Concert in honour of Maathai

Quelle: REUTERS

Als Promi-Therapeutin hat Winfrey aber natürlich auch ein offenes Ohr für schöne Neuigkeiten. Eine unvergessene Show legte Hollywood Schauspieler Tom Cruise bei Winfrey hin. Es schien, als hätte sich Tom etwas mehr als einen Kaffee vor der Show gegönnt, als er auf Winfreys Sofa herum hüpfte und seine Liebe für Katie Holmes ausrief.

Nach diesem Auftritt wusste dann auch wirklich jeder, dass die beiden ein Paar sind - und dass Tom Cruise exzentrische Verhaltensmuster aufweist.

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Promis beichten im TV:Ellen DeGeneres und Alexandra Hedison

ELLEN DEGENERES AND ALEXANDRA HEDISON ARRIVE AT THE GLADD MEDIA AWARDS IN LOS ANGELES

Quelle: REUTERS

Die Talkshow Moderatorin Ellen DeGeneres verhalf Oprah Winfrey mit ihrem Liebes-Geständnis zu einem ihrer bekanntesten Interviews. Am 30. April 1997 sprach DeGeneres in ihrer Show offen darüber, lesbisch zu sein. Bis dahin war Homosexualität im US-Fernsehen ein Tabu-Thema gewesen.

Das Gespräch brachte Winfrey viel Aufmerksamkeit - aber auch Hassanrufe und -Briefe und rassistische Beschimpfungen. Der Auftritt von DeGeneres führte aber auch zu einer breiteren Akzeptanz von Homosexualität in den USA.

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Promis beichten im TV:Kim Kardashian und Kanye West

Denver Nuggets v Los Angeles Clippers

Quelle: AFP

Noch ein Liebes-Outing, das über die Promi-süchtigen USA hinaus für Schlagzeilen sorgte: Im Juni 2012 vertraute Model und Schauspielerin Kim Kardashian Oprah Winfrey ihre Gefühle an: Über die Beziehung zu Rapper Kanye West, frühere Beziehungen zu Männern, die oft ein paar Jahre jünger waren als sie, und weiteren Klatsch und Tratsch. Kein unheikles Gespräch, denn Kardashian war zu diesem Zeitpunkt noch verheiratet.

Im Vergleich zu anderen Geständnissen bei Oprah Winfrey ein Klacks - und wie sie nun mit dem Armstrong-Exklusiv-Gespräch beweist: Sie bleibt die erste Adresse für Stars, die im US-Fernsehen beichten möchten.

© Süddeutsche.de/jufw/vks/ihe
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