Nimmt man die Prognosen aus dem Pressezentrum in Baku und kombiniert sie mit der Stimmung gestern beim Juryfinale, dann wird Schwedens Beitrag klarer Sieger. Als heiße Mitfavoriten werden aber auch die russischen Omas gehandelt. Ebenso steht Italien hoch im Kurs.
Romans Lied wurde gestern eher verhalten vom aserischen Publikum aufgenommen, aber die Hoffnungen des Westerwälders liegen ohnehin mehr auf der Gunst der Jurys, die ja mit musikalisch fachkundigem Personal besetzt sein sollen und in der Regel sehr plakativ auftretenden Künstlern wie etwa den Russen-Omas eher abgeneigt sind. So sorgten die Jurys im vergangen Jahr dafür, dass es der eher leise und durchaus intelligent gebaute Beitrag Italiens bis auf Rang zwei schaffte, was als mittelschwere Sensation verbucht wurde.
Der ESC verfügt übrigens über feste Regeln, was die Auftritte angeht. Demnach darf kein Lied länger als drei Minuten dauern, und auf der Bühne dürfen maximal sechs Personen agieren. Nicht erlaubt sind Tiere und Menschen unter 16 Jahren. In welcher Sprache gesungen wird, bleibt dem Sender des jeweiligen Landes überlassen. Die Künstler singen live zu einem Playback, das keinerlei Stimmen enthalten darf. Weiterhin dürfen nach einer bestimmten Frist weder der Text noch die Sprache und auch nicht der Name des Künstlers verändert werden. Politische Texte oder Gesten sind verboten.