Pressevertrieb:Große Koalition

Nach langen und kontroversen Verhandlungen haben sich sieben Verlage mit dem Verband Presse-Grosso auf bessere Rahmenbedingungen bei der Auslieferung von Zeitschriften geeinigt. Das soll nur der Anfang einer neuen Allianz sein.

Von Caspar Busse

Die Initiative ging von Philipp Welte, 55, aus. Der Vorstand bei Hubert Burda Media hatte die Idee, dass die großen Zeitschriftenhäuser in Deutschland nicht mehr gegeneinander, sondern gemeinsam gegen die neue Konkurrenz aus dem Internet arbeiten sollten. Lange und kontroverse Verhandlungen folgten. Jetzt haben sich sieben große Verlagshäuser und der Verband Presse-Grosso auf neue Rahmenbedingungen für den Presse-Vertrieb verständigt. Die Vereinbarung tritt am 1. März in Kraft und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

Bei den Verhandlungen ging es unter anderem um die Frage, zu welchen, für die Verlage verbesserten Konditionen Zeitschriften weiterhin bundesweit an Kioske ausgeliefert werden können. Axel Springer schloss den Angaben zufolge zudem für eine Dauer von drei Jahren eine Vereinbarung für den Vertrieb von Bild und Welt. Das Kartellamt stimmte dem gemeinsamen Vorgehen zu. Geplant ist, die Zusammenarbeit später auszuweiten, etwa auch auf die Vermarktung. "Wir wollten sicherstellen, dass die Menschen in Deutschland auch in Zukunft überall den freien Zugang zu unseren journalistischen Produkten haben, weil wir darin unseren essenziellen Beitrag zum gesunden Pluralismus unserer Republik sehen", sagte Welte.

Zu der Koalition gehören neben Burda und Springer die Bauer Media Group, Gruner + Jahr, die Funke Mediengruppe, die Mediengruppe Klambt sowie der Spiegel-Verlag. Sie repräsentieren zusammen mehr als 75 Prozent des deutschen Zeitschriftenmarktes.

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