Obama in der Talkshow:Erster Talk-Auftritt als Präsident

Barack Obama besucht eine Talkshow - zum ersten Mal als Präsident. Den Auftritt bei "The View" nutzt er für Medienkritik.

Marc Felix Serrao

Die Umgebung war nicht gerade die, in der man einen ernsthaften politischen Kommentar erwarten würde, erst recht nicht vom amerikanischen Präsidenten. Doch Barack Obama nutzte seinen ersten Auftritt als Präsident in einer Talkshow - dem Tratschformat The View - nun, um sich über die amerikanische Medienkultur zu beschweren, "die Konflikte liebt".

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Nicht amüsiert: Bei seinem ersten Talkshow-Auftritt als Präsident kritisierte Barack Obama die Medienkultur der USA.

(Foto: AFP)

Wenn Demokraten und Republikaner kooperierten, sei das keine Nachricht. Wenn irgendwer etwas Schrilles, Ungeheuerliches sage, dann ja. In diesem "24/7"-Medienzyklus, der stets Kontroversen suche, sei auch die jüngste Aufregung um den angeblichen Rassismus einer schwarzen Mitarbeiterin des US-Landwirtschaftsministeriums entstanden, sagte Obama.

Rechte Blogger und Sender wie Fox News hatten vergangene Woche aus einer Rede der Frau zitiert, in der sie erzählte, wie sie einen weißen Bauern vor mehr als zwei Jahrzehnten als Mitarbeiterin einer Non-Profit-Organisation benachteiligt hatte. Angesichts der empörten Reaktionen wurde die Frau umgehend entlassen.

Kurz darauf kam heraus, dass die Passage aus dem Kontext gerissen war. Die Frau hatte die Anekdote in Wahrheit geschildert, um zu erklären, wie sie selbst rassistische Vorurteile überwinden konnte. Das Weiße Haus ruderte zurück, die Frau behielt ihren Job. Obama bezeichnete die Affäre nun als "verlogen". Viele Leute hätten überreagiert, "auch in meiner Regierung".

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