Nachruf:Trauer um Erich Helmensdorfer

Erich Helmensdorfer

Erich Helmensdorfer, 1920 in Nürnberg geboren, wurde unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis, der Goldenen Kamera und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

(Foto: Georg Göbel/dpa)

Der Journalist, TV-Moderator und Buchautor ist im Alter von 96 Jahren in seiner Wahlheimat Wien gestorben.

Wie viele Stationen passen in ein Journalistenleben? Wenige Kollegen haben eine ähnlich pralle Vita vorzuweisen wie Erich Helmensdorfer. Der Franke begann seine Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg als Agenturjournalist. Die Arbeit für die Deutsche Presse-Agentur führte ihn bis nach Kairo, wohin er Jahre später noch einmal für die FAZ zurückkehren sollte. Nach Jobs bei der Wiener Presse und der Münchner Abendzeitung wurde Helmensdorfer 1968 Gründungschefredakteur der Münchner Boulevardzeitung tz. Parallel dazu wurde er einem breiten Publikum als Heute-Moderator und Quizmaster (Alles oder nichts, Ente gut - alles gut) ein Begriff. Seine Arbeit fürs Fernsehen war nur ein Intermezzo, mit dem er später in einem seiner zahlreichen Bücher abrechnete: "Meine Anstaltsjahre". In eine Schublade ließ sich Helmensdorfer nicht stecken, arbeitete für Boulevard- wie Qualitätszeitungen. Die FAZ wurde zu seiner publizistischen Heimat: Nach seiner erneuten Rückkehr aus Ägypten leitete er von 1976 an zehn Jahre lang den Lokalteil Zeitung für Frankfurt, später kümmerte er sich noch um Volontärsausbildung und Golf-Beilage. Erich Helmensdorfer starb am Freitag kurz vor seinem 97. Geburtstag in seiner Wahlheimat Wien.

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