Nachruf:Immer auf der Jagd

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Unterwegs im Arabischen Frühling: Fotoreporter Reto Zimpel in Kairo im Frühjahr 2011.

(Foto: privat)

Der Münchner Fotoreporter Reto Zimpel ist tot. Er wollte immer der Erste sein, der ein Bild hatte, und am liebsten der Einzige. Um das zu schaffen, konnte er beharrlich sein und stur - und ausdauernder als die meisten anderen. Zimpel war ein Forschender, Suchender.

Von Wolfgang Krach

Ein Foto, auf das er besonders stolz war, war das von Ludwig-Holger Pfahls. Der ehemalige Rüstungsstaatssekretär und Verfassungsschutz-Chef, Schlüsselfigur der CDU-Parteispendenaffäre von Helmut Kohl, war im Juli 2004 in Paris verhaftet worden - nach fünf Jahren Flucht. Alle wollten wissen: Wie sieht der Mann jetzt aus, den Zielfahnder des Bundeskriminalamts in der halben Welt gesucht hatten? Das Bild, das das Geheimnis schließlich lüftete, kam von Reto Zimpel. Der Münchner Fotograf schoss es bei einem Hofspaziergang Pfahls' im Pariser Gefängnis La Santé. Es landete in vielen Blättern, am 18. November 2004 auch auf Seite eins der Süddeutschen Zeitung.

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