Nachlese zum "Polizeiruf 110" aus Brandenburg:Wie bei Schweigers

Lesezeit: 2 min

Im Film Kommissarin und Verdächtiger, im echten Leben Mutter und Sohn: Maria und Ludwig Simon in "Hexenjagd". (Foto: rbb/Oliver Feist)

Sie wollen mitreden über den "Polizeiruf 110"? Hier erfahren Sie, warum dem Brandenburger Team eine Trennung guttun wird und was Maria Simon mit dem Hamburger "Tatort"-Kommissar gemeinsam hat. Die "Polizeiruf"-Nachlese - mit den besten Zuschauerkommentaren.

Von Carolin Gasteiger

Darum geht's:

An einer Schule geht nachmittags im Büro der Direktorin eine Bombe hoch; eine Referendarin wird schwer verletzt. Ausgerechnet sie hat große Probleme mit ihrer Klasse. Und jetzt, kurz vor den anstehenden Abschlussprüfungen, geraten versetzungsgefährdete Schüler als erste unter Verdacht. Im Grunde ist "Hexenjagd" aber ein Ringelrei aus - Achtung, Klischees - verzogenen Kinder, verbissenen Eltern und verkorksten Lehrern. Und viel weniger als der Titel verspricht.

Lesen Sie hier die SZ-Rezension zum Polizeiruf:

Polizeiruf 110 aus Brandenburg: "Hexenjagd"
:Krause trinkt Käffchen

Der "Polizeiruf" aus Brandenburg wird demnächst weltläufig. An diesem Sonntag aber ist er mit Maria Simon und Horst Krause noch einmal ganz klassisch - und weist doch eine Besonderheit auf.

Von Katharina Riehl

Bezeichnender Dialog:

Kommissarin Olga Lenski verhört Direktorin Strasser kurz nach der Bombenexplosion in ihrem Büro, dem Tatort.

Lenski: Haben Sie die konfisziert? (tippt auf Handys in einem Karton)

Strasser: Nein, das würden die sich bei mir nicht trauen. Das ist die Ausbeute aus der Mathestunde bei Frau Mayfeldt, 10b.

Lenski: War sie deswegen heute Nachmittag bei Ihnen?

Strasser: Wenn Sie in diesem Beruf Schwäche zeigen, dann rächt sich das.

Lenski: Ah ja? Glauben Sie, das könnte so weit gehen, dass ein Schüler versucht haben könnte, Frau Mayfeldt zu töten?

Strasser: Wie weit Menschen gehen, das müssten Sie doch eigentlich wissen.

Die besten Zuschauerkommentare:

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Top:

Keine nervige Assistentin, keine freakigen Hacker, kein Blut und keine unrealistischen Schusswechsel. Nicht einmal eine Leiche gibt es in diesem Fall.

Flop:

Die Musik in diesem Krimi folgt einem Holzhammer-Prinzip. Oldies wie "I don't like Mondays" oder "Under Pressure" sollen wohl die Spannung erhöhen, wirken aber altbacken. Bei so viel Plattheit hätte auch "Morgen geht die Bombe hoch" von "Der Tobi und das Bo" gepasst.

Schon mal irgendwo gesehen:

Familienmarketing im ARD-Krimi: Maria Simon, inzwischen vierfache Mutter, ist in "Hexenjagd" in Til Schweigers Fußstapfen getreten und hat gleich zwei ihrer Kinder im Cast untergebracht. Ihr ältester Sohn Ludwig spielt den aufmüpfigen Tobias, die kleine süße Annie Lenskis Tochter Alma.

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Wie in seinen Kinofilmen schart Til Schweiger auch im neuen "Tatort" aus Hamburg bekannte Gesichter um sich. Persönliche Freunde des Hauptdarstellers und vor allem: seine Tochter Luna. Sie spielt auch im Krimi seine Tochter. Und das mit Talent, findet der NDR. Zu sehen ist davon nicht viel.

Von Carolin Gasteiger

Die Erkenntnis:

Lenski und Krause sind ein putziges Team. Aber so harmoniebedürftig wie die Ermittler, so unaufregend und bieder sind auch ihre Fälle. Auch in "Hexenjagd" kommen die beiden nicht aus dem Quark. Vielleicht ist es ganz gut, dass sich Horst Krause bald aus der Krimiserie verabschiedet - anders wacht der Brandenburger Polizeiruf wohl nicht auf aus seinem Dornröschenschlaf.

Die Schlussszene:

Olga Lenski mag ihren Kollegen Krause, ihre Tochter - und seltsamerweise auch den Vater von Alma. Obwohl der doch jetzt eine Neue hat. Lenskis Einladung "Vielleicht könnt Ihr ja mal zum Essen kommen" nimmt man ihr nicht ab. Aber wer es bis hierhin geschafft hat, verkraftet das bisschen heile Welt auch noch.

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