Nachlese zum Kölner "Tatort":So ein nettes Paar

Lesezeit: 2 min

Die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in "Wahre Liebe" (Foto: WDR/Thomas Kost)

Sie wollen mitreden über den "Tatort"? Hier erfahren Sie, wer im neuen Kölner Krimi mit wem schäkert und vor welcher Frau Freddy Schenk Angst hat. Die "Tatort"-Nachlese - mit den besten Zuschauerkommentaren.

Von Matthias Kohlmaier

Darum geht's:

Die Chefin der Online-Partnervermittlungsagentur Lovecast wird in ihrem Büro erschlagen aufgefunden, neben ihr ein Briefumschlag mit 50.000 Euro. An potenziellen Tätern, vom Ehemann bis zum enttäuschten Kunden, mangelt es den Kölner Kommissaren Max Ballauf und Freddy Schenk nicht. Am Ende muss dennoch die neue Assistentin Gabi undercover ermitteln. Und natürlich geht es bei dem Krimi mit dem Titel "Wahre Liebe" auch um selbige.

Lesen Sie hier die Rezension von SZ- Tatort-Kritiker Holger Gertz:

Tatort Köln: "Wahre Liebe"
:Herzballons am Himmel

Ballauf und Schenk ermitteln nach einem Mord in einer Partneragentur und verzweifeln an der Liebe. Der "Tatort" wird dabei zu einer gewöhnlichen Erzählung über Eifersucht und Rachelust. Thriller, Romanze, Buddy-Movie: Er ist von allem ein bisschen und nichts richtig.

Von Holger Gertz

Bezeichnender Dialog:

Ballauf und Schenk treffen am Tatort ein, wo sie der Geschäftsführer der Partnervermittlung, Gerd Machnow, empfängt. Zwischen den Männern entspinnt sich ein Gespräch über Liebe via Internet.

Ballauf: Jetzt mal ehrlich: Sie glauben doch nicht wirklich, dass man die Liebe berechnen kann? Nur unter uns, mir müssen Sie nichts verkaufen.

Machnow: Sind Sie verheiratet?

Ballauf: Geht Sie gar nichts an!

Machnow: Also nicht. Aber Sie wissen wahrscheinlich, dass heute jede dritte Beziehung im Internet anfängt.

Ballauf: Weil's praktischer ist.

Machnow: Und weil die Leute den Zufall blöd finden, sie wollen planen, wissen - und der Algorithmus erhöht die Chancen.

Schenk: Was macht denn dieser Algorithmus?

Machnow: Er analysiert, wie ähnlich sich zwei Menschen sind. Je ähnlicher, desto besser.

Schenk: Also, ich habe meine Frau noch ganz klassisch in einer Bar kennengelernt. Ohne Algorithmus.

Ballauf: Sonst hätte sie dich wahrscheinlich auch nicht genommen.

Schauspieler Dietmar Bär im Interview
:"Ein goldener Arbeitsplatz"

Laut einer Umfrage ist er der beliebteste TV-Ermittler Deutschlands: Freddy Schenk. Seit 17 Jahren verkörpert Schauspieler Dietmar Bär den Kölner "Tatort"-Kommissar. Ein Gespräch über die Vor- und Nachteile der Rolle und den Kollegen Til Schweiger.

Von Matthias Kohlmaier

Die beste Szene:

"Sie müssen so eine richtig leckere Beute werden", rät Staatsanwalt von Prinz (gespielt vom im November 2013 verstorbenen Christian Tasche) Neu-Assistentin Gabi, als sie sich für einen Undercovereinsatz bei der Suche nach dem möglichen Täter anbietet. Da bricht der ganze Machismo des älteren Herrn durch, auch Ballauf und Schenk verdrehen die Augen. Wenig später sagt von Prinz: "Wir können ja schlecht Herrn Schenk als Lockvogel ..." Das schallende Gelächter, das der Staatsanwalt dann anstimmt, hat jeder auf einer Familienfeier schon mal gehört, wenn der weißhaarige Onkel wieder einen Witz erzählt, über den nur er selbst lachen kann. Keine nie dagewesene Szene, aber großartig gespielt.

Die besten Zuschauerkommentare:

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Top:

Seit das Kölner Team seine langjährige Assistentin Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt) im hervorragenden Film "Franziska" verloren hat, läuft so eine Art Casting für die vakante Position. Im neuen Fall wird Ersatz-Assistentin Gabi als tollpatschiges graues Mäuschen eingeführt, durch ihre leicht psychotische Art entlockt sie aber später selbst dem Kollegen Schenk ein "Die Frau macht mir Angst". Kathi Angerer spielt die Gabi extrem facettenreich, von ängstlich bis forsch, von unterwürfig bis ausgelassen. Eine gewöhnungsbedürftige Rolle, aber sehr erfrischend.

Flop:

Liebe, Liebe, überall ist Liebe in diesem Film. Ballauf kuschelt mit Langzeitbekanntschaft Lydia Rosenberg, selbst der verheiratete Schenk flirtet fröhlich mit der Chefin eines Begleitservices - und findet danach die Ausgangstür nicht mehr. Als wäre all das nicht schon pappig-süß genug, haben sich Autor Maxim Leo und/oder Regisseur André Erkau für rote herzförmige Luftballons als sich wiederholendes Element entschieden. Läuft es in Ballaufs Liebesdingen schlecht, hängen die Ballons im Baum fest, läuft es besser, flattern sie frei gen Himmel. Hach!

Die Schlusspointe:

Am Ende nimmt der ansonsten schwergängige Film doch noch etwas Fahrt auf, zwischen Mörderjagd und Lebensrettung. Die billige Finte, mit der die Kommissare den Fall am Ende aber lösen, die hätte maximal zum Überführen der Panzerknacker auf den letzten Seiten eines Lustigen Taschenbuchs getaugt.

Erkenntnis:

"In der Kantine gibt's wieder diesen leckeren Schokoladenpudding, den magst du doch so gern." Das seit 61 gemeinsamen Folgen verbandelte Ermittlerpaar Ballauf und Schenk ist sich mittlerweile näher als so manches Ehepaar.

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