Nach Verurteilung wegen Steuerhinterziehung:Hoeneß, der Film

Uli Hoeneß

Uli Hoeneß wurde wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

(Foto: dpa)

Warum soll es Uli Hoeneß auch anders ergehen als Christian Wulff? Zwei Produzenten arbeiten bereits an einer filmischen Umsetzung seines Falls. Einer der beiden Verantwortlichen hat schon Erfahrung mit Filmen über den FC Bayern.

Von Katharina Riehl

Auf den Rücktritt folgt die Fernsehdeutung, so ist das Geschäft. Der frühere Bundespräsident Christian Wulff stand noch in Hannover vor Gericht, als sein politisches Scheitern von Republik-Erklärer Nico Hofmann in einem Dokudrama bei Sat 1 aufgearbeitet wurde.

Im Fall des zurückgetretenen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß kommt die Deutung nun zunächst nicht von Hofmanns UFA Fiction aus Potsdam, sondern aus Berlin und Köln: Die Produktionsfirmen AVE und Zeitsprung, die derzeit auch an einem Filmprojekt zu Anne Frank arbeiten, wollen die Geschichte von Hoeneß in einem Dokudrama erzählen. Gedreht werden soll "Der Patriarch" noch dieses Jahr, ohne Buchvorlage, gestützt auf eigene Recherchen. Das Drehbuch schreibt Friedrich Ani.

Im Zentrum sollen nicht nur Steueraffäre und Prozess stehen, sondern auch Hoeneß' Aufstieg beim FC Bayern. Produzent Walid Nakschbandi sagt, er glaube, "man versteht Hoeneß nicht, wenn man nicht erzählt, wo er herkommt". Wer Hoeneß spielt, ist noch unklar.

Nakschbandi und Co-Produzent Michael Souvignier zufolge ist man mit mehreren Sendern im Gespräch. Dass die Hoeneß-Story nicht zu verkaufen wäre, ist schwer vorstellbar. Für Souvignier ist der Film quasi Teil zwei einer FC-Bayern-Saga: Gerade hat er das Leben des jüdischen Bayern-Präsidenten Kurt Landauer als Spielfilm mit Sepp Bierbichler in der Hauptrolle verfilmt.

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