Nach dem Abschied von Gottschalk:Thoma: "Wetten, dass...?" ist am Ende

Thomas Gottschalk verlässt "Wetten, dass...?" gerade zum richtigen Zeitpunkt, sagt der frühere RTL-Geschäftsführer Thoma. Das Konzept der Sendung sei veraltet - und die Zukunft ungewiss.

Nach Thomas Gottschalks angekündigtem Abschied als "Wetten, dass..?"-Moderator sieht der frühere RTL-Geschäftsführer Helmut Thoma keine Zukunft mehr für die ZDF-Show. "Seit einiger Zeit stagniert die Sendung. Irgendwann ist auch mal die beste Show am Ende", sagte der 71-Jährige.

'Wetten dass..?'

Seine letzte Wette: Thomas Gottschalk verlässt am Samstag das Studio nach der ZDF-Show "Wetten dass...?".

(Foto: dapd)

Gottschalks Entscheidung sei "sehr gut", der Kandidaten-Unfall ein geeigneter Anlass aufzuhören. Gottschalk wäre sonst nur "der Verwalter des Abstiegs" geworden, sagte Thoma. So bleibe er aber mit dem "gigantischen Erfolg" der Sendung in Erinnerung.

Wenn überhaupt, kann sich Thoma nur einen Nachfolger für Gottschalk vorstellen: "Stefan Raab könnte das durchaus machen." Doch eigentlich sieht Thoma die Show am Boden: "Das Konzept ist auch nicht mehr das jüngste. Die Frage ist, ob man das überhaupt weitermachen müsste."

Thoma ist um Gottschalk nicht bange: "Man muss sich um Gottschalk keine Sorgen machen. Er ist ein großartiger Präsentator. Das ist der beste, mit Abstand, in Deutschland und er wird noch eine Fülle von Sendungen präsentieren."

An "Wetten, dass..?" ist neben dem ZDF und dem SRF auch der Österreichische Rundfunk ORF beteiligt. Das Schweizer Fernsehen erwägt nach Gottschalks Ankündigung nun den Ausstieg aus der ZDF-Show.

Eine Sprecherin des Schweizer Fernsehens sagte, nach mehr als 20 Jahren sei Gottschalks Schritt natürlich einschneidend für die Sendung. "Gottschalk hat wie kein anderer diese Sendung geprägt." Für das Schweizer Fernsehen SRF sei dies sicher ein Anlass, "die Situation zu überdenken und eine weitere Programmierung zu überprüfen".

Der österreichische Rundfunk dagegen will an Bord bleiben: "Solange es 'Wetten, dass..?' gibt, wird der ORF als Koproduktionspartner dabei sein", sagte ein Sprecher. Der ORF sei auch in die aktuellen Verhandlungen um einen Gottschalk-Nachfolger eingebunden.

Gottschalk hatte am Samstag nach knapp 24 Jahren seinen Rückzug von der ZDF-Vorzeigeshow erklärt. Im Gespräch mit der SZ verriet er, dass der schwere Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch zwar Auslöser dieser Entscheidung gewesen sei. Allerdings hätte er bereits in den vergangenen zehn Jahren Rücktrittsgedanken gehabt.

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut erklärte danach, die Show werde mit überarbeitetem Konzept und neuer Moderation im kommenden Jahr fortgesetzt.

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