Münchner Boulevardblatt:Zukunft der "Abendzeitung" wird konkreter

Abendzeitung, Verlagshaus in München

Das Logo der Abendzeitung am Verlagshaus in München - es stehen Veränderungen an.

(Foto: dpa)

Kommende Woche startet die "Abendzeitung" in ihre Zukunft im neuen Verlag. Nun werden Details zu den Vorstellungen des neuen Besitzers Martin Balle bekannt, doch schon die Produktion für den 1. Juli wird ein Abenteuer.

Von Claudia Tieschky

Das künftige Konzept für die Abendzeitung wird konkreter. Offenbar wollen die neuen Eigentümer etwas mehr Mitarbeiter beschäftigen als zunächst gedacht. Die Rede ist inzwischen von erst 30 und bis Jahresende bis zu 35 Arbeitsplätzen, die in München für die Zeitung vorgesehen sind. Bisher arbeiteten 102 Mitarbeiter für die AZ.

Im Lokalen solle die alte Personalstärke übernommen werden, heißt es. Mittelfristig wollen Investor Martin Balle, Verleger des Straubinger Tagblatts, und Mitherausgeber Dietrich von Boetticher vor allem in die Stadtteilberichterstattung investieren; der Lokalsport soll Teil der Zeitung bleiben.

Das Konzept sieht vor, dass auch die überregionalen Teile von den AZ-Redakteuren in München selbst verantwortet und produziert werden. Das Straubinger Tagblatt stellt lediglich einen Textpool etwa für Politik und Wirtschaft, keinen fertigen Mantel. Das Boulevardblatt wird zudem vom Redaktionssitz an der Hopfenpost in ein Gebäude an der Garmischer Straße 35 umziehen. Beraten wird Balle von Christoph Mattes, dem ehemaligen Geschäftsführer der Abendzeitung. Mattes soll auch bei Vertrieb und Anzeigen mit an Bord sein, wie Balle bestätigt.

Von 1. Juli an wird die insolvente AZ durch eine neue Firma fortgeführt - ohne Chefredakteur Arno Makowsky und Stellvertreter Georg Thanscheidt, der Textchef bei Bunte wird. 94 Mitarbeiter der AZ hatten sich zuvor entschieden, in eine Qualifizierungsgesellschaft zu wechseln, die vier Monate lang ein Einkommen sichert.

Das stellt die Neueigner vor ein Problem: Erst nach Gründung dieser Gesellschaft am 30. Juni kann Balle ehemalige Abendzeitungs-Leute unter Vertrag nehmen. Das bedeutet, dass während dieses einen Tages alle in der Qualifizierungsgesellschaft gebunden sind und keiner der bisherigen Mitarbeiter zur Zeitungsproduktion für den 1. Juli zur Verfügung steht. Die neue Zeit beginnt als Abenteuer.

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