"Millionärswahl" auf Pro Sieben:Demokratisch abgewählt

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War wohl nichts: Das Moderatorenduo Jeannine Michaelsen und Elton. (Foto: Getty Images)

Pro Sieben reagiert auf die miserablen Einschaltquoten der neuen Castingshow "Millionärswahl" - mit zusammengekürzten Sendungen und Humor.

Von Carolin Gasteiger

Auch eine Regeländerung konnte nicht mehr helfen: Nach nur vier Sendungen stellt Pro Sieben seine Show Millionärswahl ein.

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In der Sendung soll angeblich jeder zum Millionär werden können. Aber schon den Auftakt des neuen Castingformats am vergangenen Donnerstagabend sahen nur 1,89 Millionen Zuschauer.

Vor allem das ungewöhnliche Votingsystem hatte beim Publikum für Aufregung gesorgt. An der Wahl zum "demokratisch gewählten" Millionär konnten die bereits abgewiesenen Kandidaten noch während der Sendung online teilnehmen, die Zuschauer telefonisch am Ende der Show und schließlich durften sich die sieben Kandidaten gegenseitig bewerten. Undurchsichtig genug, führte diese Abstimmung zu Buh- und Pfui-Rufen im Publikum - und dazu, dass die Regeln schon in der zweiten Show verändert wurden.

"Millionärswahl" auf Pro Sieben
:Buh und Pfui

Pro Sieben und Sat 1 suchen in ihrer neuen Show den "ersten demokratisch gewählten Millionär Deutschlands". Ein spannender Ansatz. Eigentlich. Das Ergebnis der ersten Ausgabe ist aber ein missratenes Experiment samt Irreführung des Zuschauers.

Eine TV-Kritik von Matthias Kohlmaier

Allein, geholfen hat es nichts: Die zweite Sendung vom Freitag kam nicht einmal über die Millionenmarke und erzielte schlappe 3,2 Prozent Marktanteil. Ein desaströses Ergebnis für die Show, die wie schon The Voice of Germany abwechselnd auf Pro Sieben und Sat.1 laufen sollte - und desaströs genug, dass der Sender schnell mit einer Programmänderung reagiert.

Die ursprünglich geplanten sechs weiteren Folgen werden auf zwei Shows zusammengekürzt und jeweils an den beiden kommenden Samstagen gezeigt. Grund genug für den Sender, sich noch nicht geschlagen zu geben und den Flop schön zur reden. In einem offiziellen Statement heißt es verharmlosend: "Pro Sieben macht die 'Millionärswahl' zur Samstagabendshow". Die läuft allerdings spätnachts und zeitgleich zum RTL-Dschungelcamp - als hätten sich die Programmverantwortlichen gedacht: "Auch schon egal".

Wie auch immer, eines ist jedenfalls klar: Die Show wurde vom Publikum demokratisch abgewählt. Immerhin scheint Pro Sieben das Scheitern mit Humor zu nehmen: Auf den frei gewordenen Sendeplätzen zwischen 16. und 31. Januar laufen ausschließlich US-Komödien. Die sind wenigstens lustig.

"Millionärswahl" Halbfinale 18. Januar, Finale 25. Januar, Pro Sieben, jeweils 22.15 Uhr

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