Medienschau zur US-Wahl:"Es lebe Obama!"

Barack Obama hat die Wahl gewonnen - und liberale US-Medien feiern den neuen Präsidenten. Ihre konservativen Kollegen sahen die Niederlage Mitt Romneys schon früh kommen und suchen jetzt nach Gründen für die Schmach. Ganz oben auf der Liste der Schuldigen: die Medien selbst.

Überblick

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Medienschau zur US-Wahl:The New York Times

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Quelle: SZ

Barack Obama hat die Wahl gewonnen - und liberale US-Medien feiern den neuen Präsidenten. Ihre konservativen Kollegen sahen die Niederlage Mitt Romneys schon früh kommen und suchen jetzt nach Gründen für die Schmach. Ganz oben auf der Liste der Schuldigen: Die Medien selbst.

"Obamas Nacht", titelt die New York Times im Netz und beschreibt den Verlauf der Wahl folgendermaßen: "Der Weg zum Sieg wurde für Mr. Romney immer enger, je weiter die Nacht fortschritt, während Mr. Obama stetig auf die 270 Wahlmännerstimmen zukletterte, die er brauchte, um eine zweite Amtszeit zu gewinnen."

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Medienschau zur US-Wahl:The Huffington Post

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Quelle: SZ

Noch deutlicher wurde die Onlinezeitung Huffington Post, die gegen fünf Uhr deutscher Zeit den Sieg des amtierenden Präsidenten mit einem spanischen Jubelruf verkündete: "Es lebe Obama!"

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Medienschau zur US-Wahl:USA Today

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Quelle: SZ

Die auflagenstärkste Zeitung der USA, USA Today, konzentriert sich auf ihrer Internetseite auf Obamas Weg zum Sieg. Hurrikan Sandy und die Tötung Osama bin Ladens zählen für die Autoren zu den wichtigsten Gründen für seine Wiederwahl.

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Medienschau zur US-Wahl:Los Angeles Times

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Quelle: SZ

Die Los Angeles Times schaut dagegen schon in die Zukunft und fragt: "Können beide Seiten lernen, Kompromisse zu suchen?" Autor David Lautner gibt sich in seiner Antwort größtenteils optimistisch, dass die Parteiführer nach ihrer jahrelangen Blockadehaltung nun mehr aufeinander zugehen werden.

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Medienschau zur US-Wahl:Chicago Tribune

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Quelle: SZ

Der Chicago Tribune zitiert einen der prägendsten Sätze aus Obamas Siegesrede: "Das Beste kommt noch." Ist das nun Selbstkritik?

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Medienschau zur US-Wahl:Slate

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Quelle: SZ

Das liberale Onlinemagazin Slate betrachtet das Wahlergebnis aus gewohnt ungewohnter Perspektive - und gratuliert den Romney-Anhängern. In Barack Obama hätten sie für die folgenden vier Jahre einen moderat republikanischen Präsidenten, weshalb nicht Trübsal, sondern Freude angesagt sei: "Kopf hoch, Republikaner."

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Medienschau zur US-Wahl:The Washington Post

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Quelle: SZ

Auf der Internetseite der Washington Post macht Autorin Jennifer Rubin die Selbstüberschätzung des "Team Romney" für die Niederlage verantwortlich. Die Republikaner hätten sich zu sehr auf Ohio konzentriert und dafür Staaten wie Colorado, Iowa und Florida vernachlässigt.

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Medienschau zur US-Wahl:The Huffington Post

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Quelle: SZ

Wie früh sich der Sieg Obamas abzeichnete, wurde in den amerikanischen Medien deutlich. "Man braucht keinen Wetterfrosch (oder Nate Silver): Obama wird mit mehr als 300 Wahlmännerstimmen gewinnen", schrieb Huffington-Post-Autor Geoffrey Dunn bereits lange bevor die Wahllokale schlossen. In seinem Kommentar äußerte er heftige Kritik an den "wahren 47 Prozent" - den Wählern Mitt Romneys.

Während des Wahlkampfs war ein Video aufgetaucht, auf dem Mitt Romney über die Wähler Obamas herzog: "Es gibt 47 Prozent aller Amerikaner, die seine Fans sind. Sie sind von der Regierung abhängig, sie sehen sich als Opfer und sind davon überzeugt, dass sie ein Recht auf Krankenversicherung, Unterkunft und Essen haben. Es sind die Leute, die keine Einkommensteuer zahlen."

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Medienschau zur US-Wahl:The New York Times

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Nate Silver, auf den sich Dunn in seinem Text bezog, wird inzwischen ebenfalls als Sieger der Wahlen in den USA gefeiert. Der Statistiker sagte den Wahlausgang in seinem Blog FiveThirtyEight mit überraschender Genauigkeit vorraus.

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Medienschau zur US-Wahl:Fox News

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Quelle: SZ

Erstaunlich früh schien auch der konservative Sender Fox News die drohende Niederlage der Republikaner zu erkennen. "Es wird knapp für Romney" hieß es auf der Internetseite, lange bevor das finale Resultat - vier weitere Jahre für Obama - feststand.

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Medienschau zur US-Wahl:Fox News Live / TPM

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Der Experte der Livesendung auf Fox News, Karl Rove, tat sich dagegen schwer, die Niederlage einzugestehen (Video dazu hier). Als der Sender, in Übereinstimmung mit vielen anderen, den Sieg Obamas im entscheidenden Staat Ohio meldete, bezeichnete Rove das Ergebnis als "voreilig" - und schickte seine Kollegin Megyn Kelly zu den offiziellen Stimmenrechnern des Senders. Selbst als diese Obamas Sieg bestätigten, schien der Moderator damit nicht umgehen zu können. Das liberale Nachrichtenmagazin talkingpointsmemo.com (TPM) bezeichnete den Auftritt spöttisch als "Meuterei im Live-Fernsehen".

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Medienschau zur US-Wahl:Fox News

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Quelle: SZ

Einen Schuldigen für den Ausgang der Wahl fand Fox News relativ schnell: Die Mainstream-Medien. Wenn sich Obama bedanken wolle, solle er daran denken, "einige von Amerikas Top-Journalisten anzurufen, da deren gefällige Einstellung beinahe mit Sicherheit den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage gemacht hat", heißt es in einem Artikel auf der Internetseite. Die Vorwürfe: Die Medien hätten unter anderem kleine Fehler Romneys zu mehrtägigen "Erdbeben" aufgeblasen und ihn mit ihren Faktenchecks belastet.

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Medienschau zur US-Wahl:Politico

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Quelle: SZ

Andere Nachrichtenseiten finden andere Gründe für den Sieg der Demokraten: Laut dem Onlinemagazin Politico machen viele Wähler nach wie vor Obamas Vorgänger George W. Bush für die schlechte Wirtschaftslage der USA verantwortlich. Die These, Barack Obama trage die Hauptverantwortung für die hohe Verschuldung des Landes, schienen die meisten der "Grand Old Party" nicht abzukaufen.

© Süddeutsche.de/feko/thei/mcs
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