Kulturradios:Neun statt eins

Bayerischer Rundfunk - Funkhaus

Bayerische Eigenbrötler oder Bewahrer des Föderalismus? Die BR-Zentrale am Münchner Hauptbahnhof.

(Foto: Felix Hörhager/dpa)

Die ARD sendet jedes Jahr im "Radiosommer" ein Gemeinschaftsprogramm, das konträr zum Prinzip des Föderalismus läuft, auf den sich die Sender sonst immer berufen. Nur der BR macht bloß ein bisschen mit.

Von Stefan Fischer

Die Sommerpause endet, auch im Radio. Für die Kulturwellen der ARD bedeutet das: Von kommender Woche sendet wieder jede ein eigenes Programm. Eigentlich gehört genau das ja zum Selbstverständnis jedes Senders, aber zurzeit ist das anders: Vor acht Jahren wurde das ARD-Radiofestival erfunden, im Sommer senden seither WDR 3, NDR Kultur, SWR 2, HR 2, SR 2, Bremen 2, MDR Kultur und Kulturradio RBB abends ab 20 Uhr alle neun Wochen lang dasselbe. Erst viel klassische Musik, im Anschluss, auf Mitternacht zu, viel Wortprogramm. Nur der BR macht bloß halbherzig mit beim Gemeinschaftsprogramm: Er liefert zwar Programm für das Radiofestival, strahlt es aber nicht auf UKW aus, sondern nur auf dem Südkanal von Bayern 2 im Digitalradio von DAB+. Wer kein Digitalradio hat, bekommt in Bayern kein ARD-Ferienprogramm. Er kann es aber natürlich über die Internetstreams der anderen ARD-Sender jederzeit ansteuern.

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