Journalisten in der Türkei:Deutsche Fotoreporter wieder frei

  • Drei in der Türkei festgenommene deutsche Journalisten sind wieder frei. Sie sollen im Laufe des Tages von der Staatsanwaltschaft in Diyarbakır vernommen werden.
  • Die Fotoreporter waren in die kurdisch geprägte Region gereist, um über die Proteste der Kurden zu berichten.

Geplante Vernehmung vor der Staatsanwaltschaft

Drei im Südosten der Türkei festgenommene deutsche Fotoreporter sind aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Das teilte einer der Journalisten, Björn Kietzmann, auf Twitter mit.

Im Laufe des Tages sollen Kietzmann und seine Kollegen Chris Grodotzki und Ruben Neugebauer von der Staatsanwaltschaft in Diyarbakır vernommen werden, teilte die türkische Sektion der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) mit. Die drei Journalisten sollen in ihr Hotel in Diyarbakır gebracht worden sein und würden sich dort nun mit Anwälten beraten.

Reporter reisten zu Protesten der Kurden

Die drei Fotografen waren am Samstagnachmittag von der türkischen Polizei in Diyarbakır festgenommen worden. Ihnen werde vorgeworfen, Spione und Provokateure zu sein, berichten verschiedene Medien. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte die Festnahme.

Die Reporter waren in der kurdisch geprägten Region, um über die Proteste gegen den Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die syrische Stadt Kobanê zu berichten. Bei diesen Protesten, die sich auch gegen die Schließung der türkischen Grenze richteten, waren im Südosten des Landes in den vergangenen Tagen mehr als 30 Menschen getötet worden.

Neugebauer hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel sowie den Tagesspiegel und die taz gearbeitet, Kietzmann ebenfalls für den Tagesspiegel. Grodotzki gewann unter anderem 2013 den "dpa News Talent Award".

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