Seit der Watergate-Affäre beschreibt das Wortanhängsel "-gate" alle möglichen Affären, von der absurden Randerscheinung bis zur politischen Krise. Nun haben Sprachwissenschaftler das Wort zum Anglizismus des Jahres gekürt. Eine Auswahl der bekanntesten und die abseitigsten "Gates".
Es war die Initialzündung für ein ganz bestimmtes Genre der Skandalberichterstattung: "Watergate".
Am 17. Juni 1972 brach eine Gruppe in das Watergate-Hotel in Washington D.C. ein, um Abhörmikrofone in den Räumen der Demokratischen Partei zu installieren. Durch anschließende Recherchen der Washington-Post-Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein und die Ermittlungen des FBI kam ans Licht, dass die fünf verhafteten Einbrecher im Auftrag engster Vertrauter des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon handelten.
Die Watergate-Affäre kostete Nixon das Amt. Er kam einem Impeachment-Verfahren zuvor, als er am 9. August 1974 als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zurücktrat.
Der Skandal liegt weit zurück, doch der Begriff hat 40 Jahre später noch Bestand. Wurden bis dahin noch Worte wie "Affäre" oder "Skandal" angehängt, so ist der Zusatz "-gate" inzwischen selbst als Anhängsel in den Wortschatz eingegangen. Inflationär werden selbst hochskurillen Ereignissen mal mehr, mal weniger klangvolle Bezeichnungen mit "-gate" zugeschrieben, doch nur die wenigsten von ihnen haben eine ähnlich skandalöse Qualität wie das Original erreicht.
Text und Bildauswahl: Matthias Huber