Für die insolvente Tageszeitung Frankfurter Rundschau gibt es "mehrere Interessenten". Das sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Frank Schmitt am Dienstag und fügte hinzu, dass durchaus namhafte darunter seien. Namen wollte er nicht nennen, um die Gespräche nicht zu gefährden, er bestätigte aber, dass sich auch Interessenten aus dem Ausland gemeldet haben.
"Aus den ersten Gesprächen haben wir das Gefühl, dass ernsthaftes Interesse besteht", so der Sprecher. Allerdings stehe man bei den Verhandlungen ganz am Anfang, es werde Wochen dauern, bis Klarheit herrsche.
Die traditionsreiche FR hat vergangene Woche mitsamt ihrer Druckerei einen Insolvenzantrag gestellt. Massive Verluste im Anzeigen- und Druckgeschäft nannten die Haupteigentümer als Grund - die Mediengruppe M. DuMont Schauberg und die SPD-Medienholding DDVG. Für das laufende Jahr werde der Verlust wohl 16 Millionen Euro betragen.
Dennoch erscheint die Zeitung weiter, die Redakteure wollen um ihr Blatt kämpfen und erhalten noch bis Ende Januar Insolvenzgeld. Bis dahin muss der Insolvenzverwalter auch sein Gutachten für das Gericht verfassen und sich ein Urteil bilden, ob er für das 1945 gegründete Blatt noch eine Chance sieht. Bei der FR und ihren Tochterfirmen sind fast 500 Mitarbeiter betroffen.