Hubert Burda:Vom Vater zum Verleger auserkoren

Hubert Burda leitet in dritter Generation eine süddeutsche Zeitschriften-Dynastie. Oft wollte er angreifen, manchmal fiel er nach eigenem Bekunden auf die "Schnauze".

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Hubert Burda war vom Vater Franz ("der Senator") früh dazu ausersehen, einmal den eigenen Verlag zu führen. Doch der jüngste von drei Söhnen wollte Maler werden. Der Kompromiss war das Studium der Kunstgeschichte in München, fernab von der elterlichen Presseburg in Offenburg.

"Herr Doktor" ist der einzige Titel, den Hubert Burda auch heute noch wirklich akzeptiert. Er promovierte 1965. In den zweiten Häfte der sechziger Jahre wandte sich der Verlegerspross dem Zeitschriftengewerbe zu. Mit dem Flaggschiff Bunte zog er nach München um.

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Hubert Burda war dem Feiern nie abgeneigt - ganz nach dem Motto des Vaters, der es immer lustig haben wollte. Hier verblüfft der Kunsthistoriker mit einer riesengroßen Fliege am falschen Platz.

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In den wilden Münchner Jugendjahren hatte Hubert Burda wenig Kontakt zur Offenburger Heimat. Zusammen mit Christa Krauss (li.), seiner ersten Frau, hockte er lieber in der Schwabinger Wohnung und hörte Beatles, Rolling Stones oder Bob Dylan.

Zur Heirat der beiden wurde in Pop-Hippie-Manier gefeiert.

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Aenne Burda hat ihren Sohn Hubert stets gefördert. Sie leitete ihren eigenen Verlag (Burda Moden) und lebte schon in den fünfziger Jahren als emanzipierte Frau. Auch sie liebte das Malen.

Hier tanzt die Verlegerin auf dem Ball des Sports im Februar 1981 mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, der wiederum mit "Senator" Burda gerne auf die Jagd ging.

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Nach dem Tod des Vaters übernahm Hubert Burda Anfang 1987 im Zuge einer "Realteilung" den Verlag. Für die Brüder Franz und Frieder blieben Druckereien, Papierfabrik und Beteiligungen wie jene am Axel-Springer-Verlag - die zum Leidwesen von Hubert Burda an den Münchner Filmhändler Leo Kirch ging. Der Zeitschriften-Erbe klagte sogar dagegen.

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Hubert Burda hatte zu seiner Mutter ein gutes Verhältnis und gliederte schließlich ihren Verlag in das München-Offenburger Reich ein. Hier zeigt er sich 1995 mit seiner Mutter bei der Cut-and-Go-Premiere. Manequins dienten als Staffage.

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In den neunziger Jahren war Hubert Burda (hier ein Foto aus dem Jahr 1995) der Erste in Deutschlands Verlegerschaft, der die Chancen im neuen Internet sah. Er investierte in Europe Online, war seiner Zeit aber voraus. Nach hohen Verlusten musste der Onlinedienst abgeschaltet werden. Er sei "manchmal auf die Schnauze gefallen", sagt der Verleger heute.

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Dem langjährigen Kanzler und CDU-Chef Helmut Kohl galt Verleger Burda stets als Garant des bürgerlichen Lagers. Nur einmal, als die Bunte über angebliche Eheprobleme Kohls räsonierte, war die Union geschockt.

Hier ein Bild der beiden aus dem Jahr 1998.

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Mit dem Magazin Focus (hier Chefredakteur Helmut Markwort, rechts) brach Burda in die Domäne der gehobenen Magazine ein. Die 1993 gestartete Zeitschrift war zunächst bei Jüngeren und vor allem der Anzeigenklientel so erfolgreich, dass sich beim Erzrivalen Spiegel etwas tat und der Fernsehjournalist Stefan Aust (li.) für einige Jahre Chefredakteur werden konnte.

Die beiden Ersten Journalisten ihrer Häuser hatten eine funktionierende Arbeitsbeziehung. Gemeinsam saßen sie einst sogar in einem Beirat der Deutschen Telekom.

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Die Frau an seiner Seite: Maria Furtwängler, Ärztin und Schauspielerin (Tatort). Ihre Ehe beschrieb sie in einem Fernsehbeitrag einmal so, dass sie für das Chaos und er für die Dynastie stünde. Die beiden Kinder Jacob, 19, und Elisabeth, 18, sollen einmal im Verlag aktiv werden. Sie sind als Erben eingesetzt. Für Maria Furtwängler bleibt wohl eine Rolle in einem fest geplanten Verlegerbeirat.

Das Bild zeigt das Ehepaar Burda bei der Trauerfeier für den Musikmanager Monti Lüftner in München im Mai 2009.

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Der jährliche Höhepunkt in der Entertainment-Welt der Burdas ist die Bambi-Verleihung. Es handelt sich dabei um ein Stelldichein deutscher A- und B-Prominenter, das durch die Präsenz gerade verfügbarer internationaler Stars angereichert wird.

Wie die Jury unter Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel zu ihrer Wahl kommt, erschließt sich auch Insidern nicht rasch. Sei's drum: Man kennt die Freuden des Rehs. Im Jahr 2000 waren Franz Beckenbauer, Claudia Schiffer und Boris Becker dran.

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Was Fugger einst mit der Erschließung maritimer Handelsrouten gelang, ist heute das Werk von Unternehmern, die das Internet erobern - eine der historischen Analogien, die Burda gerne wählt.

Die Jakob-Fugger-Medaille wurde ihm im April 2007 durch den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber im Kaisersaal der Münchner Residenz verliehen.

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Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, bei der Verleihung der Ohel-Jakob-Medaille 2009 an den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (li.) und den Verleger Burda im Jüdischen Zentrum im Dezember 2009.

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Als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) setzt Burda seit einigen Jahren Themen. Die Amtszeit dürfte vielleicht noch in diesem Jahr auslaufen, schließlich ist der süddeutsche Zeitschriften-Mann seit Dezember 2009 kein aktiver Vorstandsvorsitzender mehr. Den Posten übergab er dem Manager Paul-Bernhard Kallen. Intern hat sich an Burdas Einfluss dadurch nichts geändert.

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