Aufregende Reisen in ferne Provinzen und in zurückliegende Zeiten kann man dieser Tage unternehmen mit dem Radio: Die erste führt aus der Vergangenheit allerdings gleich wieder in die Zukunft - in eine, die jedoch nie Realität geworden ist. Das Hörspiel Planetenfeuer nach Max Haushofers Roman ist kuriose Science-Fiction aus dem frühen 20. Jahrhundert (Bayern 2, Samstag, 15.05 Uhr). Am europäisch-christlichen Wesen sollten kanadische Ureinwohner genesen - so sehen das Jesuitenpater in der Missionsstation Kahnawake. Simon Wehrles Hörspiel handelt von einer tiefen kulturellen Kluft und einer mühsamen Emanzipation (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Um die letzten Tage des Revolutionärs, den die Revolution vernichtet hat, geht es im Hörspiel Trotzki in Coyoacan (MDR Kultur, Montag, 22 Uhr). In archaische Zeit reicht Marc Sinans Hörspiel Tepegöz zurück, es bezieht sich auf den türkischen Sagenzyklus Dede Korkut (SWR 2, Donnerstag, 22.03 Uhr).
In seiner Satire Das Märchen vom unglaublichen Super-Kim aus Pjöngjang nähert sich Jörg Buttgereit durch maßlose Überzeichnung der Wahrheit um Nordkoreas einstigen Diktator (WDR 3, Dienstag, 19.04 Uhr). Absurd geht es auch zu im Unterholz: Der Wald verhält sich seltsam in Martin Heindels Krimi (1 Live, Donnerstag, 23 Uhr). Ebenfalls ein Krimi, vom Jubilar Martin Walser: Zorn einer Göttin (SWR 2, Freitag, 22.03 Uhr).
Andere Hörspiele reiben sich an der (erweiterten) Gegenwart, etwa Warpop Mixtake Fakebook Volxfuck Peace Off! Schland of Confusion von andcompany&Co. über die German Angst (Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr) sowie Christoph Schlingensiefs Rosebud über die Zwangsläufigkeit von Terrorismus (WDR 3, Mittwoch, 19.04 Uhr). Sich gut zu verkaufen, ohne sich zu verraten - daran laboriert Felicia Zellers Hörspiel Einfach nur Erfolg (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr).