Kurz vor seiner letzten Late-Night-Show auf Sat 1 muss sich Moderator Harald Schmidt von seinen ehemaligen Mitarbeitern Herbert Feuerstein und Manuel Andrack einiges anhören. In einem launigen Interview im Spiegel warfen beide Schmidt unter anderem Rechthaberei vor.
Schmidt habe sich immer durchgesetzt: "Er ging vor wie ein afrikanischer Diktator. Nur dass er die Macht nicht hatte", so Feuerstein im Spiegel. Zum Glück, so Feuerstein, denn "sonst hätte es bestimmt Tote gegeben".
Als bleibende Erinnerungen an die Zusammenarbeit beschrieben die Ex-Kollegen im Interview unter anderem Schmidts "Faulheit" (Andrack habe einst 2000 Mark mehr Gehalt bekommen für eine Idee, die Schmidt einen regelmäßig früheren Feierabend bescherte), seine Launen ("In Wirklichkeit ist Schmidt noch gemeiner als auf der Bühne", Andrack) und seine Abneigung gegen mögliche Nachfolger ("Er zerstört alle, die es werden könnten", Feuerstein).
"Was in der Vergangenheit liegt, ist Mist"
Gleichzeitig sei Schmidt aber sehr sensibel gegenüber der Meinung von Publikum und Kritikern, er lese alles, was über ihn gesagt und geschrieben werde. Andrack beschrieb außerdem eine besondere "Schmidt-Attitüde: Was in der Vergangenheit liegt, ist Mist".
Zur Vergangenheit gehören wird ab Ende dieser Woche auch die aktuelle Late-Night-Show von Schmidt auf Sat 1. Die letzte Ausgabe wird am Donnerstag, 3. Mai, zu sehen sein. Der Sender hatte Ende März mitgeteilt, dass das erst im September 2011 gestartete Format dann beendet wird.
Dies sehen die ehemaligen Kollegen allerdings gelassen: Schmidt sei "der ewige Entertainer. Das lastet wie ein biblischer Fluch auf ihm", so Feuerstein im Spiegel. Seine Rückkehr ins Fernsehen sei deswegen nur eine Frage der Zeit. Ob das Comeback allerdings binnen eines Jahres oder erst später erfolgt, ist nun Gegenstand einer Wette zwischen Feuerstein und Andrack. Angesichts von Schmidts "Bosheit" wurde im Spiegel-Gespräch jedoch als Einsatz letztlich statt Feuersteins Wohnung nur die Ehre vereinbart.