Harry Valérien:Kritischer Geist im bunten Pullover

Einer der bekanntesten und beliebtesten Sportreporter Deutschlands ist tot: Harry Valérien starb im Alter von 88 Jahren an Herzversagen. Seine Fragen, das "Aktuelle Sportstudio" und seine Kleidung machten ihn berühmt.

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'Sportstudio'-Moderator Harry Valerien stirbt mit 88 Jahren

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Einer der bekanntesten und beliebtesten Sportreporter der Bundesrepublik ist tot: Harry Valérien verstarb am Freitagabend in Berg am Starnberger See. Sein Leben war geprägt vom Fernsehen (im Bild bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2004 durch den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber). Davon, dass er einmal eine der beliebtesten Sportsendungen des deutschen Fernsehens moderieren würde, war er in seiner Jugend noch weit entfernt.

Sportjournalist Harry Valérien gestorben

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Valérien sollte zuerst auf Wunsch des Großvaters eine Ausbildung zum Mechaniker machen. Valériens Mutter starb, als er 14 Jahre alt war, bei einem Verkehrsunfall, sein Vater ein Jahr später. 1941 wurde Valérien zum Kriegsdienst bei den Gebirgsjägern eingezogen, geriet schließlich in amerikanische Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung will er seinen Traum verfolgen: Sportreporter werden. Diese Idee trug er seit 1936 mit sich herum, die Olympischen Spiele in Berlin hatten ihn beeindruckt.

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Nach dem Krieg begann Valérien seine journalistische Karriere. 1946 besuchte er die Deutsche Journalistenschule, absolvierte danach ein Volontariat beim Münchner Merkur. 1951 entdeckte ihn der Quizmaster Robert Lemke für den Bayerischen Rundfunk, dort spezialisierte sich Valérien immer mehr auf Sportjournalismus. 1952 folgte dann sein erster großer Einsatz: Als nur einer von vier deutschen Kommentatoren wurde der Newcomer zu den Olympischen Spielen nach Oslo geschickt. Bis 1996 nahm er an fast allen weiteren Spielen als Kommentator teil.

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Große Bekanntheit erlangte Valérien durch die Moderation des Aktuellen Sportstudios beim ZDF. 1962 wechselte er nach Mainz und wird Gründungsmitglied der Sendung. Bis 1988 moderierte Valérien 283 Folgen des Aktuellen Sportstudios. "Ich bleibe lieber Reporter, das sagt mir mehr zu als die Verwaltung", sagte Harry Valérien, als ihm 1983 angeboten wurde, Sportchef des ZDF zu werden.

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Nicht nur für den Sport war Valérien vor der Kamera, er moderierte auch viele Jahr lang das Verkehrsmagazin Telemotor oder die Sendung 5 nach zehn (Bild). 1986 erlitt Valérian in Kairo einen Herzinfarkt, der ihn dazu bewog, beruflich kürzer zu treten. In den neunziger Jahren war er freier Kommentator für Sat 1 und Premiere. Dort stellte er seine Vielseitigkeit unter Beweis und moderierte auch Golfturniere - eines seiner "Lieblingskinder", wie Valérien selbst sagte.

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Das Aktuelle Sportstudio machte Valérien zu einem der bekanntesten deutschen Moderatoren, sein bayerischer Charme kam bei den Zuschauern gut an. Generationen von Sportfans hat er am Samstagabend unterhalten und informiert. "Noch heute - mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Abschied vom Aktuellen Sportstudio - ist er eine bekannte Größe", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut.

© Süddeutsche.de/webe/mikö
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