Fernsehbranche:Draußen

Nach einem Zeitungsbericht sollen mit dem Ende des Jauch-Talks 80 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Eine Sprecherin relativiert: 16 Festangestellte müssen gehen. Der "allergrößte Teil" habe noch andere Auftraggeber.

Von David Denk

Fernsehen ist ein hartes Geschäft. Wenn eine Sendung endet oder ein Moderator sich aus freien Stücken gar ganz vom Bildschirm verabschiedet wie Stefan Raab zum Jahresende, fordern diese Entscheidungen auch unfreiwillige Opfer. Nach der Raab-Produktionsfirma Brainpool trifft es nun auch Günther Jauchs i&u TV. Laut Bild am Sonntag verlieren alle festen und freien Mitarbeiter nach dessen letztem ARD-Polittalk am 29. November ihre Jobs, von 80 Betroffenen ist die Rede. Auf SZ-Nachfrage bestätigt eine Sprecherin von i&u TV zwar, dass die Verträge der 16 Festangestellten in Redaktion und Produktion "projektgebunden" sind und "regulär zum Jahresende" auslaufen. Der "allergrößte Teil" des Teams, Kameraleute, Maskenbildner, Sicherheitsdienst, sei jedoch bei Firmen angestellt, die "an anderen Wochentagen für andere Auftraggeber tätig" seien. Das Fazit der Sprecherin: "Dass alle am Sonntagabend Mitwirkenden zum Jahresende ihren Job verlieren, ist also absolut falsch."

Nach Raabs Rückzugsankündigung haben knapp 50 Brainpool-Angestellte gegen die Kündigungen geklagt. Weil die Gütetermine scheiterten, Brainpool keine Abfindungen anbot, kommt es nun zu Prozessen. Die werden das Arbeitsgericht Köln wohl bis Mai 2016 beschäftigen. Ob sich auch Jauch-Mitarbeiter juristisch wehren werden, ist noch offen.

© SZ vom 26.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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