Die Theorie:
Papa Tywin Lannister hat es ja schon immer gewusst. "Die Gesetze erlauben, dass du meinen Namen trägst", sagt er einmal zu Tyrion, seinem halbwüchsigen Sohn. "Weil ich nicht beweisen kann, dass du nicht mein Sohn bist." Und dann, bevor Tyrion seinen Vater mit einem Armbrustbolzen erschießt: "Du bist nicht mein Sohn."
Hat Tywin Lannister, der skrupellose Diplomat, Recht? Dann wäre Tyrion vermutlich der Sohn von Aerys Targaryen, dem verrückten König, der von Robert Baratheon gestürzt und von Jaime Lannister umgebracht wurde. Aerys, so wird in den Romanen mehrfach angedeutet, lüstete nach Tywins Frau, Joanna Lannister, und könnte sie womöglich nach ihrer Hochzeit vergewaltigt haben. Eine Verbindung, aus der Tyrion hervorging.
Dafür spricht, wie Tyrion in den Romanen beschrieben wird: mit hellblondem, fast weißem Haar, wie es auch Daenerys und Viserys Targaryen tragen, und verschiedenfarbigen Augen. Außerdem ist Tyrion fasziniert von Drachen: Schon als Kind hätte er gerne einen als Haustier gehabt und als er die Drachen von Daenerys von ihren Fesseln befreit, scheinen die ihn auch symphatisch zu finden. Damit hätte die Show drei Targaryens in den Hauptrollen: Daenerys, Jon und Tyrion - die drei Köpfe des Drachen.
Was dagegen spricht:
Die Indizien sind nicht besonders stark. Tyrion funktioniert auch als verzerrtes Ebenbild seines Vaters Tywin - mit dem gleichen diplomatischen Geschick ausgestattet, dafür aber mit dem Herz am rechten Fleck. Und eben der Kleinwüchsigkeit, die Tywin als Zeichen von Schwäche deutet. Die komplexe Beziehung zwischen Tywin und Tyrion wäre jedenfalls deutlich uninteressanter, wenn sie sich so einfach durch die Herkunft erklären ließe. Und mit den in der Prophezeiung genannten "drei Drachen" können auch einfach ganz wörtlich die drei Drachen von Daenerys gemeint sein.
Was wir davon halten:
Der stets sympathische Tyrion Lannister rettet mit Daenerys Targaryen und Jon Snow die Sieben Königreiche, weil er von Geburt dazu vorbestimmt war? Angesichts der zynischen Welt, die Romanautor George R. R. Martin erschaffen hat, erscheint das fast zu schön, um wahr zu sein.