Der Box-Weltmeister auf RTL und die Nationalkicker im ZDF hatten keine Chance. Die TV-Zuschauer hatten eine andere große Attraktion, die sie an diesem Samstagabend mehr interessierte: Lena Meyer-Landrut und ihr Singsang in Oslo.
Siegerin der Quoten: Lena Meyer-Landrut.
(Foto: ap)14,69 Millionen Deutsche sahen gebannt den Eurovision Song Contest und verfolgten, wie sich die Rivalen schlugen. Und dann, zum Schluss, kam die 19-Jährige aus Hannover und räumte ab. Der Marktanteil der ARD-Sendung mit der siegenden Abiturientin erreichte 49,1 Prozent Marktanteil. Jeder zweite deutsche Fernsehschauer war dabei.
Dem Sog rund um den Jung-Star, vom Ersten und Pro Sieben unter der gütigen Regie von Entertainer Stefan Raab wirksam gefördert, konnte sich keiner entziehen. Den tapferen Vitali Klitschko wollten dagegen nur 6,71 Millionen auf RTL sehen, Jogi Löws Nationalmannschaft zog mit ihrem Spiel in Ungarn im ZDF auch nur 7,21 Millionen. Zusammengenommen waren sie nicht so attraktiv wie der Bohei rund um Lena.
Überhaupt: es war ein Abend der Rekorde. Selbst die saarländische Schönheit Nicole, die 1982 zum ersten Mal für Deutschland den Schlager-Grand-Prix gewonnen hatte, schaffte damals nur 13,81 Millionen. Seit 1987 heißt die Veranstaltung Eurovision Song Contest, und in dieser Zeit hatte es der Nussecken-Spezialist Guildo Horn 1998 mit 12,67 Millionen zu einigem Jubelwert gebracht.
Die ARD, die sich eines meist älteren Publikums erfreut, durfte diesmal viele junge Leute ansprechen. 8,38 Millionen der 14- bis 49-Jährigen schalteten ins Erste zur Show aus Oslo, was einem sensationellen hohen Marktanteil von 61,6 Prozent entspricht. Das sind Werte, von denen selbst Dieter Bohlen träumt, der mit seiner Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bisher den meisten Erfolg hatte.
Diesmal aber stahl ihm Rivale Stefan Raab am Ende die Schau. Selbst die Grand Prix Party von 0.20 Uhr an lockte noch 6,63 Millionen Zuschauer. Deutschland ist high vor lauter Lena.