"Continuum" bei Vox:Sterile neue Welt

Continuum

Ihr geordnetes Leben gibt es nicht mehr: Kiera Cemeron (Rachel Nichols).

(Foto: VOX/Palatin Media/GK-Films)

"Continuum" erzählt von einer sehr düsteren Zukunft, in der Demokratien abgeschafft sind und Polizisten Verhöre mithilfe eines Wahrheitsserums durchführen. Was die Macher der Serie beschreiben, ist nicht unvorstellbar - und eine angenehme Abwechslung zum restlichen Vox-Programm.

Von Kerstin Viellehner

Am Anfang steht ein Attentat. In einem Wolkenkratzer explodiert eine Bombe und tötet Tausende Menschen. Es ist das Jahr 2076, als im kanadischen Vancouver eine Gruppe von Widerstandskämpfern den lange geplanten Anschlag in die Tat umsetzt. Demokratien gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, sie wurden ersetzt durch eine Diktatur der Konzerne.

Es ist eine sterile, düstere Welt, die da gezeigt wird. Bürger werden überwacht, ihre Grundrechte missachtet, ihr Leben mit Hilfe modernster Technik kontrolliert. Polizisten heißen jetzt Protektoren, haben einen Chip im Kopf und tragen Anzüge, die sie nicht nur unverwundbar, sondern bei Bedarf auch unsichtbar machen. 2076 arbeitet die Polizei nicht mehr mit Verhören und Handschellen, sondern mit einem Wahrheitsserum.

Das Attentat gelingt den Mitgliedern von Liber8 dennoch. Ihr Ziel war es, die Mächtigen zu töten, um die Demokratie zurückzubringen. Allerdings werden sie gefasst und zum Tode verurteilt, noch bevor sie ihre Mission vollenden können. Mit dem Tag der Hinrichtung beginnt die eigentliche Geschichte der kanadischen Serie Continuum, die immer montags bei Vox zu sehen ist. Es sollte die erste Hinrichtung seit 40 Jahren werden, doch den Verurteilten gelingt die Flucht. Die Flucht ins Jahr 2012. Ihr Problem: Sie haben eine Protektorin im Schlepptau.

Mit dem Überwachungsstaat arrangiert

Die heißt Kiera Cameron, wird gespielt von Rachel Nichols, und ist nicht nur besonders gut in dem, was sie macht, sondern sieht natürlich auch noch besonders gut aus. Ihr Leben ist perfekt: Toller Mann, tolles Kind, toller Job. Mit dem Überwachungsstaat, in dem sie lebt, hat sie sich arrangiert. Zurück in der Vergangenheit ist alles anders. Das geordnete Leben, das sie kennt, gibt es nicht mehr, oder besser: noch nicht?

Über ihren Chip im Kopf gerät sie an den IT-Nerd Alec (Erik Knudsen), der später einmal ein mächtiger Konzernchef werden soll, 2012 jedoch noch in einer Scheune vor sich hin programmiert. Und sie trifft den Polizisten Carlos (Victor Webster), der natürlich ebenfalls besonders gut aussieht und mit dem sie Jagd auf Liber8 macht. Die wiederrum hinterlassen eine Schneise der Verwüstung, töten Polizisten, überfallen Banken, und entführen Wissenschaftler. Sie wollen die Gegenwart kontrollieren, um die Zukunft zu gewinnen, heißt es.

Continuum ist eine gut gemachte Si-Fi-Krimiserie. Die Zukunft, die ihre Macher beschreiben, ist abgedreht, aber nicht unvorstellbar. Und die Rollen sind nicht klar verteilt: Die Bösen sehen aus wie Böse, tun Böses, aber haben eine gute Absicht. Die Heldin sieht aus wie eine, ist aber eine Mitläuferin, welche die Bösen mit der guten Absicht ausschalten will. In Kanada läuft aktuell die zweite Staffel, die dritte ist in Produktion. In Deutschland war Continuum bereits bei RTL Crime zu sehen. Bei Vox wird sie nun im Anschluss an Grimm ausgestrahlt, beides eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Serien-Programm des Senders.

Continuum, Vox, montags, 22.15 Uhr.

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