Der Schriftsteller Martin Suter ist nicht nur schwer erfolgreich, sondern auch schwer produktiv. Zuletzt hat er - quasi der Woody Allen der deutschsprachigen Unterhaltungsliteratur - jedes Jahr mindestens ein Buch heraus gebracht. Seine Romane Die dunkle Seite der Mondes, Der Koch oder zuletzt Montecristo stehen immer monatelang auf den Bestsellerlisten. Seit ein paar Jahren schreibt der Schweizer Suter nebenbei auch noch eine Krimireihe: die Allmen-Serie. Die Romane erzählen von dem verarmten Zürcher Dandy Johann von Allmen, der sich genötigt sieht, erstmals in seinem Leben selbstständig Geld heranzuschaffen und deshalb eine Geschäftsidee entwickelt: Er sucht verlorene Kunstgegenstände. Vier Bände der Allmen-Reihe sind bisher erschienen, nicht alle davon sind gleich gut gelungen.
Für den Diogenes-Verlag ist Suter ein wichtiger Quotenbringer, weshalb es nicht verwundert, dass auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam wurde. Dort ist man an Quote ja eigentlich immer interessiert. Nach den eher mäßig erfolgreichen TV-Verfilmungen einiger Suter-Romane, macht die Firma Ufa Fiction jetzt im Auftrag der ARD Degeto eine Reihe aus den Allmen-Krimis; in der vergangenen Woche haben die Dreharbeiten begonnen. Produzent Benjamin Benedict - selbst, wie er sagt, ein "treuer Leser" von Suter - sieht bei Allmen großes Fernsehpotenzial, eben weil Suter zum ersten Mal einen Fortsetzungsroman geschrieben hat. Der Schriftsteller selbst hat seine Allmen-Reihe einmal als eine "Hommage an den Serienkrimi" bezeichnet; also an das Lieblingsgenre der deutschen Fernsehmacher.
An den Drehbüchern hat Martin Suter nicht mitgearbeitet, die stammen von Martin Rauhaus; die Hauptfiguren sind prominent besetzt: Heino Ferch, sonst ja eher der Goldkettchen-Typ unter den Schauspielern, gibt den höchst distinguierten Johann von Allmen, Samuel Finzi spielt seinen Angestellten und Vertrauten Carlos. Zunächst werden zwei Teile verfilmt, weitere könnten folgen, falls der Schweizer Martin Suter auch fürs deutsche Fernsehen ein Quotenbringer wird.