Beliebte US-Serienstars:Für immer Assistenzarzt

Manche Schauspieler verschmelzen mit ihrer Figur so sehr, dass sie "Rachel", "Mr. Big" und "J. D." nicht mehr loswerden. Es gibt aber einen, der den Imagewechsel geschafft hat. Ein Überblick.

Von Marion Neumann

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Spielen Schauspieler über Jahre hinweg dieselbe Serienrolle, verschmelzen sie mit ihrer Figur - manchmal so sehr, dass man vergisst, wie "Rachel", "Mr. Big" und "J. D." wirklich heißen. Neben Prominenten, die ihre Figur nicht loswerden, gibt es aber einen, der den Imagewechsel geschafft hat. Ein Überblick.

Neil Patrick Harris als Barney Stinson

Dieser Schauspieler wird wohl auf ewig mit einer Entchenkrawatte, dem "Playbook" und schicken Maßanzügen in Verbindung gebracht werden: Neil Patrick Harris, oder, um bei der Rolle des frauenaufreißenden New Yorkers zu bleiben - Barney Stinson.

Dabei hatte der Serienstar aus How I Met Your Mother bereits Auftritte in diversen anderen Serien - in den USA wurde er bereits in jungen Jahren als Protagonist der Fernsehserie Doogie Howser, M.D. bekannt, die von einem 16-jährigen (!) Arzt handelt. In "Harold & Kumar" und in "Die Schlümpfe" war er außerdem auf der Kinoleinwand zu sehen.

Doch trotzdem - als selbsternannter "bester Freund" von Ted Mosby und smarter Womanizer gab Harris danach einfach eine einprägsame Figur ab. Ob die Rolle als wohlhabender Schnurrbartträger namens Foy in der schrägen Westernkomödie "A Million Ways to Die in the West" (im Bild) daran etwas ändern wird? Wahrscheinlich wird Harris für echte HIMYM-Fans immer der legen... - Moment, es kommt gleich! - ...däre Barney Stinson bleiben.

Im Bild: Amanda Seyfried als Louise und Neil Patrick Harris als Foy in "One Million Ways to Die in the West".

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Quelle: Imago Stock&People

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Chris Noth als Mr. Big

Mal schmachtend, mal wutentbrannt haben viele Frauen mit Carrie Bradshaw mitgefiebert: Wann wird John James Preston alias "Mr. Big" sich endlich trauen? Kein Wunder also, dass Chris Noth nach sechs Jahren Hoffen und Bangen unwiderruflich mit dem Sex and the City-Charakter verschmolzen ist.

Dass der Serienstar im Anschluss in der US-Dramaserie The Good Wife einen verurteilten Staatsanwalt spielt, der seine Ehefrau mit Edelprostituierten betrogen haben soll, trägt ebenfalls dazu bei, Chris Noth als den notorisch bindungsscheuen Herzensbrecher zu sehen.

Doch an den Erfolg als "Big" hat Noth nicht mehr anknüpfen können - auch wenn er mit diesem Image nicht hundertprozentig glücklich wirkt, wie aus einem Interview mit der Glamour hervorgeht: "Ich habe das Gefühl, jeden Tag auf Mr. Big angesprochen zu werden! Ich sage dann immer 'Oh Gott, dieser Name. Wenn ich ihn noch einmal höre, explodiere ich!' Nein. So schlimm ist es nicht. Aber das ist doch wirklich ein alter Hut."

Im Bild: Sarah Jessica Parker als Carrie Bradshaw und Chris Noth als Mr Big in Sex and the City.

Scrubs - Die Anfänger

Quelle: online.sdemedien

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Zach Braff als J. D.

Eigentlich entsprach das Comedy-Genre so gar nicht seiner persönlichen Karriereplanung - und doch scheint Zach Braff wie gemacht zu sein für die Rolle des John Michael Dorian, genannt J. D., in der Arztserie Scrubs - Die Anfänger.

Neun Staffeln lang kämpfte Braff um die Anerkennung des mürrischen Oberarztes Perry Cox und um das Herz seiner Kollegin Elliot Ried und gewährte dem Zuschauer dabei Einblick in seine skurrilen Tagträume.

Doch der Serienstar will sich nicht auf seinen Erfolg bei Scrubs reduzieren lassen - zehn Jahre nach seinem Regiedebüt "Garden State" und vier Jahre nach "The Last Kiss" konnte er 2013 via Kickstarter erneut ein eigenes Filmprojekt ins Leben rufen - die Komödie "Wish I Was Here", die bald im Kino zu sehen ist. Dabei war es ihm wichtig, genügend künstlerische Freiheit zu haben: "Ich habe das letzte Wort beim Schneiden und ich suche die Schauspieler aus", sagt Braff laut Spiegel Online. Ob es ihm gelingen wird, das Image als J. D. dauerhaft los zu werden, ist eine andere Frage.

Im Bild: Zach Braff als J. D. in Scrubs- Die Anfänger.

gilmore girls

Quelle: VOX/VP/MP

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Lauren Graham als Lorelai Gilmore

Als alleinerziehende Mutter Lorelai Gilmore in Gilmore Girls macht Lauren Graham die Kleinstadt Stars Hollow unsicher. Ob endlose Fehden mit Mutter Emily, wechselnde Liebschaften oder spontane Kurztrips mit Tochter Rory - in dieser Rolle war Graham immer wieder für eine Überraschung gut und dazu niemals um Worte verlegen.

Als die einstige "Lorelai" nach dem Serienfinale 2007 an der Seite von Steve Carell in der Komödie "Evan Allmächtig" auftaucht, war es für Zuschauer enttäuschend, Graham ohne Hello-Kitty-Waffeleisen, Coffee to Go und Vorzeige-Tochter Rory zu sehen - zu gut stand ihr die Rolle als chaotische Lorelai Gilmore.

Seitdem widmete sich Graham diversen Projekten: 2009 gab sie ihr Musicaldebüt am Broadway, 2013 erschien ihr erster Roman "Someday, Someday, Maybe: A Novel", der es auf Platz 16 der New York Times Bestsellers List schaffte. In den USA ist sie aktuell außerdem Dramedy-Serie Parenthood zu sehen.

Im Bild: Lauren Graham als Lorelai Gilmore (links) und Alexis Bledel als Rory Gilmore in Gilmore Girls.

ZAUBERHAFTE JUNG-STARS AM SAMSTAGNACHMITTAG

Quelle: OBS

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Holly Marie Combs als Piper Halliwell

Als Holly Marie Combs 2010 zum ersten Mal in der Teenie-Mysteryserie Pretty Little Liars als fürsorgliche Mutter und Lehrerin Ella Montgomery zu sehen war, rechneten viele Charmed-Fans damit, dass es sofort einen Angriff bösartiger Dämonen geben würde - so sehr ist Combs mit der Rolle der Piper Halliwell in der Fernsehserie Charmed - Zauberhafte Hexen verbunden (rechts im Bild).

An der Seite von Shannen Doherty, Alyssa Milano und Rose McGowan hatte sie acht Jahre lang als Hexenschwester gegen die dunklen Mächte gekämpft. Kein Wunder also, dass dieses Image auch nach dem Serienfinale von Charmed weiter an ihr haften bleibt, auch wenn mittlerweile die vierte Staffel von Pretty Little Liars ausgestrahlt wird.

Im Bild: Alyssa Milano als Phoebe Halliwell (links), Shannen Doherty als Prue Halliwell (Mitte) und Holly Marie Combs als Piper Halliwell in Charmed - Zauberhafte Hexen.

Buffy Summers Sarah Michelle Gellar in Szene 1996 UnitedArchives01254542

Quelle: Imago Stock&People

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Sarah Michelle Gellar als Buffy

Als jugendliche Vampirjägerin Buffy kämpfte Sarah Michelle Gellar von 1997 bis 2003 gegen Dämonen und fiese Teenagerprobleme - weshalb der Serienstar bis heute mit dieser Rolle zu verbunden wird.

Auch Gellars Auftritte als kreischende Schönheitskönigin im Slasherfilm "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und als braunhaariges Biest in "Eiskalte Engel" konnten daran wenig ändern, denn Buffy hatte Kultstatus erreicht: Trashige Monster aus der Unterwelt, Drama um die beste Freundin Willow (Alyson Hannigan) und Buffys Affäre mit dem platinblonden Vampir Spike haben bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mittlerweile hat Gellar mal wieder einen neuen Anlauf gewagt und spielt seit 2013 in The Crazy Ones neben Robin Williams einen neurotischen Werbe-Profi in Manhattan. Auf Focus Online erklärt sie, warum diese Serie ihr TV-Comeback werden soll: "Ich wollte diesen Job unbedingt haben. Als ich herausgefunden habe, dass Robin Williams meinen Vater spielen soll, war ich völlig hin und weg. Der Typ ist eine lebende Legende."

Im Bild: David Boreanaz als Angel und Sarah Michelle Gellar als Buffy in Buffy - Im Bann der Dämonen.

JENNIFER ANISTON RECEIVES EMMY NOMINATION AS BEST LEAD COMEDY ACTRESS

Quelle: REUTERS

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Jennifer Aniston als Rachel

Sie ist Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin - doch für viele Fans wird sie immer "Rachel" bleiben: Mit 20 Millionen Zuschauern pro Episode erlangte Jennifer Aniston in der Sitcom Friends internationale Berühmtheit, wurde mit dem Emmy, dem Golden Globe und dem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet.

Sogar Anistons Haarschnitt aus der ersten und zweiten Staffel ging in den Neunzigern als der "Rachel-Look" in die Mode-Geschichte ein. Es ist also nicht verwunderlich, dass dem Serienstar das Image als nettes Mädchen von nebenan geblieben ist - denn damit kann sie auch in Komödien wie "Marley und ich", "Bruce Allmächtig" und "Er steht einfach nicht auf dich" punkten. An den Serienerfolg von Friends anzuknüpfen, erscheint ihr allerdings schwierig: "Ich liebe, was ich damals gemacht habe - es hat soviel Spaß gemacht, aber es ist fast nicht zu überbieten."

forsa-Umfrage: Jeder dritte Krimi-Fan hält 'Monk' für die beste US-Krimiserie im deutschen Fersehen

Quelle: obs

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Tony Shalhoub als Adrian Monk

Zahlreiche Phobien, Zwänge und Ticks: Adrian Monk ist einer der neurotischsten Detektive, die es je gegeben hat - doch wer steckt eigentlich hinter der Rolle des Pedanten mit dem guten Spürsinn aus der US-Krimiserie Monk?

Obwohl die meisten Fernsehzuschauer Tony Shalhoub als den liebenswerten Ermittler mit Macken kennen, ist der Schauspieler und Produzent noch in anderen Filmen zu sehen - zum Beispiel in "Zimmer 1408", "Men in Black" oder in "13 Geister".

Allerdings leugnet auch Shalhoub in einem Interview mit TV Blend nicht, wie sehr er mit Adrian Monk verschmolzen ist: "Ich habe mich lange Zeit dagegen gewehrt und wollte es nicht wahr haben, aber irgendwie haben sich die Eigenarten dieser Rolle auf mich übertragen. Bestimmte Neigungen von mir haben sich extrem verstärkt."

Im Bild: Tony Shalhoub als Adrian Monk in der Krimiserie Monk.

ABC Network All-Star Party

Quelle: Getty Images/AFP

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Ellen Pompeo als Meredith Grey

Vertrackte Operationen, noch kompliziertere Liebesbeziehungen: Grey's Anatomy lebt von der Dramatik des wohl nicht ganz realistischen Krankenhauslebens, und natürlich auch von Hauptdarstellerin Ellen Pompeo. Die Schauspielerin mit irisch-italienischer Abstammung ist als "Meredith Grey" nicht nur Titelheldin, sondern auch das Gesicht der Serie, die seit 2005 läuft.

Pompeo stand zwar auch für die Spielfilme "Daredevil" und "Vergiss mein nicht!" vor der Kamera, allerdings wurde so gut wie keine ihrer Szenen in den Kinofassungen gezeigt - vielleicht ist es also keine schlechte Idee, dass die Schauspielerin bis heute auf die Zusammenarbeit mit "Mc Dreamy" (Patrick Dempsey) setzt.

AKTE X - DER FILM: Gillian Anderson und David Duchovny

Quelle: OBS

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Gillian Anderson als Dana Scully

Zusammen mit FBI-Agent Fox Mulder löste sie "Die unheimlichen Fälle des FBI": Gillian Anderson, Akte X-Fans noch besser bekannt als Medizinerin Dana Scully, scheint mit ihrer Rolle verschmolzen zu sein.

Nach neun Jahren in der Mystery-Serie und den beiden Kinofilmen "Akte X - Der Film" und "Akte X - Jenseits der Wahrheit" ist klar: Für die Zuschauer ist Anderson dauerhaft die toughe FBI-Agentin, die gemeinsam mit Mulder geheime Verschwörungstheorien aufdeckt.

Zuletzt war Anderson 2013 im Drama "Mr. Morgan's Last Love" zu sehen - außerdem stand die Schauspielerin ab 2009 in London auf verschiedenen Theaterbühnen. Ambitionierte Projekte, doch wie vielen Akte-X-Fans sie damit eine neue Seite von sich zeigen kann, ist fraglich.

Im Bild: David Duchovny als Mulder und Gillian Anderson als Scully in Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI.

30th Annual People's Choice Awards - Arrivals

Quelle: Getty Images/AFP

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Adam Brody als Seth Cohen

O. C. California ohne Adam Brody als "Seth Cohen"? Kaum vorstellbar. Wer sonst hätte den sympathischen Außenseiter, der auf Indie-Musik, Comics und die beliebte Summer Roberts (Rachel Bilson) steht, besser verkörpern können? Dabei ging das Vorsprechen für Brody, der zuvor in einigen Episoden der Gilmore Girls zu sehen war, erst einmal gehörig schief - nachdem der Schauspieler beschloss, seinen kompletten Text zu improvisieren und von Produzent Josh Schwartz kurzerhand nach Hause geschickt wurde. Erst nachdem Seth Cohen nach einiger Zeit immer noch nicht besetzt war, bekam Brody die Rolle.

Er erwies sich als Traumbesetzung - was aber auch dazu führte, dass er immer wieder mit der Serienfigur aus Orange County identifiziert wurde, egal ob er eine Rolle in der Actionkomödie "Mr. und Mrs. Smith" übernahm oder in Serien wie New Girl spielte. Wenn es mit der Schauspielerei nach O.C. California allerdings wirklich einmal nicht mehr klappen sollte, kann Adam Brody aber immer noch in seiner Indie-Rock-Band Big Japan Schlagzeug spielen - was sicherlich ganz im Sinne von Musikliebhaber Seth Cohen wäre.

Kevin James

Quelle: AP

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Kevin James als Doug Heffernan

Ob in "Kindsköpfe", "Hitch - Der Date-Doktor" oder "Der Kaufhaus Cop": Die Rolle des sympathischen Trottels mit kindlichen Marotten scheint wie geschaffen für Kevin James.

Deshalb ist es kein größeres Problem, den US-amerikanischen Schauspieler, dessen Karriere mit Standup-Comedy begann, auch weiterhin mit seiner ersten großen Rolle, dem schwergewichtigen IPS-Paketdienstboten Doug Heffernan in der populären CBS-Sitcom King of Queens, zu verbinden - denn irgendwie ist Kevin James dieser Figur immer treu geblieben.

Im Bild: Kevin James als Paul Blart in "Der Kaufhaus Cop".

Bryan Cranston

Quelle: Frank Ockenfels, Amc, dpa

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Bryan Cranston als Walter White

Als Bryan Cranston Anfang 2008 in Breaking Bad zum ersten Mal den Walter White spielte, sahen viele Zuschauer in der Figur des krebskranker Chemielehrers auf den ersten Blick nur "Hal", den vertrottelten, aber liebenswerten Familienvater aus der Comedy-Serie Malcolm Mittendrin.

Doch als Crystal Meth herstellender Walter White ging Cranston ganz in seiner zweiten Paraderolle auf: Der Protagonist der Dramaserie, die bei vielen Kritikern und Fans als die beste der US-Seriengeschichte gilt, gewann drei Emmys, zwei mal den Screen Actors Guild Award und den Golden Globe Award.

Somit ist der Schauspieler das beste Beispiel dafür, dass es auch mit Mitte 50 noch gelingen kann, eine alte Rolle abzulegen - Zach Braff und Neil Patrick Harris bleibt also noch ein bisschen Zeit, ihr Serienfiguren-Image doch noch loszuwerden.

Im Bild: Bryan Cranston als Walter White in Breaking Bad.

Weitere Rollen, die an Schauspielern kleben wie Kaugummi, finden Sie hier.

© SZ.de/nema/rus
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