Bayerischer Rundfunk:Gottschalk sagt neue TV-Show ab

Moderator Thomas Gottschalk

Thomas Gottschalk am 26. Februar 2013 in Baden-Baden.

(Foto: dpa)

Die Zeitreise durch die Rock- und Popgeschichte fällt aus, denn "leider hat Thomas Gottschalk nicht zugesagt": Der Bayerische Rundfunk muss sich von seinen Plänen für eine Show namens "Good Vibrations" mit dem Entertainer verabschieden.

Good Vibrations klang wie ein gutes Omen für eine dauerhafte Rückkehr von Entertainer Thomas Gottschalk zum Bayerischen Rundfunk. Doch die Schwingungen waren offenbar doch nicht gut genug bei den Verhandlungen über die geplante neue Sendung. "Leider hat Thomas Gottschalk nicht zugesagt, der BR bedauert dies sehr", teilte der Sender mit und bestätigte damit Medienberichte.

Der BR und das Schweizer Fernsehen hatten nach BR-Angaben zuvor ein Konzept für eine Musikshow entwickelt - gedacht als Zeitreise durch die Rock- und Popmusik, mit Stars aus vier Jahrzehnten Musikgeschichte. Gottschalk sei der Wunschkandidat für die Moderation gewesen. "Mit ihm war der BR als federführender ARD-Sender in sehr guten Gesprächen", hieß es in der Mitteilung.

Zumal der 62-Jährige nach eigenen Angaben seine schönste Zeit nicht neben Hollywood-Stars auf dem Sofa erlebte, sondern als er beim Bayerischen Rundfunk in München seinen eigenen Tiefgaragenstellplatz hatte und im Büro mit Kollegen Pfeife rauchte. "Das war auch die glücklichste Zeit meines Lebens", hatte der Entertainer noch am vergangenen Sonntag im Kultabend beim Radiosender "Bayern 3" betont.

"Unsere Studiotür wird immer für ihn offen stehen"

Jahrzehnte nachdem er als Radiomoderator im BR in den siebziger und achtziger Jahren Kultstatus erreicht hatte, war er für diese Sendung zurück zu seinen Wurzeln gekehrt: "Schön, wieder da zu sein", sagte Gottschalk. "Es war, als ob Thomas Gottschalk nie weg gewesen wäre", hatte "Bayern 3"-Programmbereichsleiter Walter Schmich daraufhin kommentiert. Er hoffe sehr auf eine Fortsetzung mit Gottschalk am Mikrofon. "Er selbst kann sich das auch in unregelmäßigen Abstand vorstellen, unsere Studiotür wird jedenfalls immer für ihn offen stehen."

Für Gottschalk waren die überschwänglichen Reaktionen des Senders und seiner Hörer - einige der Anrufer im Studio kannte er noch aus seiner Anfangszeit - vermutlich Balsam für die Seele. Im Fernsehen war sein letzter Alleingang, die ARD-Vorabendshow Gottschalk live gefloppt, auch als Jury-Mitglied beim RTL-Supertalent erntete der Ex-Showmaster Kritik. Zuletzt hatten auch noch Berichte über Schleichwerbungsverdacht bei Wetten, dass..? für einen Skandal gesorgt.

Beim BR ist der Moderator dennoch weiterhin willkommen. Und auch angesichts der Absage von Gottschalks Seite für Good Vibrations betonte der Sender nun, dass auch Gottschalk grundsätzlich sehr gerne mit dem BR zusammenarbeite.

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