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Einen Medienpreis für Gerhard Schröder - das hat niemanden verwundert. Aber ausgerechnet Angela Merkel? Ja, sagen Journalisten, die mit ihr zu tun haben - sie ist durchaus geschickt im Umgang mit Medien.
Dafür wurde sie in Baden-Baden mit dem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit den Worten: "Im Mittelpunkt ihres politischen Denkens und Handelns steht stets der Mensch. Die Würde und die Rechte des Individuums leiten Angela Merkel bei ihren politischen Entscheidungen, die geprägt sind von Berechenbarkeit und Verlässlichkeit." Laudatorin war die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko. Sie...
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lobte Merkels "Intelligenz, ihre Sensibilität und auch ihre Diplomatie". Merkel sei eine "wunderbare Frau und eine starke Politikerin". Anschließend sang Netrebko zu Ehren der Ausgezeichneten. Merkel selbst...
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... hob in ihrer Dankesrede die Bedeutung der Medien beim Fall des Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren hervor. Die Informationen seien damals nicht aufzuhalten gewesen. "Medien sind Motoren der Willensbildung in Staat und Gesellschaft", sagte sie. "Freie Medien sind ein besonderes Kulturgut."
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Einmal im Jahr lockt der Preis, den der Unternehmer Karlheinz Kögel initiiert hat. Mit dieser Veranstaltung bringt der Mann Prominente aus Politik und dem Boulevard-Entertainment nach Baden-Baden. Eine gelungene PR-Strategie, alles dank eines undotierten Preises. Immerhin war voriges Jahr sogar der Dalai Lama zu Gast.
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Die Begründungen für die Auszeichnung sind bisweilen eigenwillig, manchmal bizarr. So bekam das Tennispaar Steffi Graf und Andre Agassi 2008 den Preis, weil sie sich "in vorbildlicher Zurückhaltung und ohne Show-Effekte für Tausende von benachteiligten Kindern engagiert" haben.
Das ist durchaus ehrenwert, aber was hat das mit einem Medienpreis zu tun? Vorbildlich zurückhaltend sind Medien nun gerade nicht.
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Na, immerhin bekam auch der spanische König Juan Carlos diese Auszeichnung made im Ländle. Es ist doch Jahr für Jahr erstaunlich, zu welchem Ergebnis die Jury aus Chefredakteuren so kommt.
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Man könnte auch fragen: Was haben der spanische König und Sänger Bono gemeinsam?
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Kögel ist ein Hansdampf in allen Gassen. Er hat Media Control gegründet und einst L'tur geleitet. Übrigens hat er eine Berufspilotenlizenz und ein eigenes Flugzeug, mit dem er schon mal die Clintons durch die Lüfte kutschiert.
Gut möglich, dass ihm über den Wolken eingefallen ist, US-Außenministerin Hillary Clinton mit der Trophäe zu ehren. Auch Bill Clinton wurde schon mit dem Preis geehrt.
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Meister Kögel war sogar einmal SWF-Redakteur. Vom Journalisten zum Unternehmer - eigentlich sollte ihm selbst der Preis verliehen werden. Denn wer schafft schon diese Promipräsenz in Baden-Baden?
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Beim Brioni-Kanzler wundert sich wirklich niemand über einen Medienpreis. Aber Schröder wiederum wundert sich offenbar über die Skulptur.
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Nelson Mandela hingegen freut sich über die Statue, als sei es eine wirkliche Schönheit. Wunderbar!
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Boris Jelzin denkt sich offenbar hingegen: Besser gar nicht hingucken, ich kriege ja einen Sehfehler!
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Und Yassir Arafat scheint ohnehin nicht zu wissen, was er da in den Händen hält...
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Der erste Preisträger war 1992 tatsächlich noch ein Medienmacher: Der damalige RTL-Geschäftsführer Helmut Thoma war wirklich einmal auffallend schlank.
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