Australien:Oh, my God - das falsche Model zur Siegerin erklärt

Lesezeit: 1 min

Im Finale bei der australischen Version von "Next Top Model" gab es eine peinliche Panne: Moderatorin Sarah Murdoch kürte die falsche Kandidatin zur Siegerin. Und das in einer Liveshow.

Christina Maria Berr

Tja, nur weil der Herr Schwiegervater sich geradezu schlafwandlerisch auf dem Medienparkett bewegt, muss das noch nicht für die eingeheiratete Verwandtschaft gelten. Das hat sich in Australien gezeigt.

Sarah Murdoch, Schwiegertochter des Medienmoguls Rupert Murdoch, hat am gestrigen Mittwoch vor großem Fernsehpublikum ordentlich gestammelt: Die Dame aus einflussreichem Medienhaus moderiert nämlich die australische Version der Castingshow Next Top Model - und sie kürte zunächst mal die falsche Finalistin zur Siegerin.

Kelsey Martinovich in einem schwarzen Kleid hatte schon professionell ihre Gewinnerworte kundgetan - und klang dabei fast ein bisschen wie Lena bei ihren Worten nach dem Gewinn in Oslo ("Oh, this is crazy"). Und auch die vermeintliche Zweitplatzierte, Amanda Ware, im leuchtend roten Kleid, durfte bereits ihren Fans danken - und ihre Konkurrentin umarmen.

Da stammelte die Moderatorin plötzlich: "Oh mein Gott, ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll." Ihr Funkgerät, das sie mit der Jury verbindet, drückt sie noch stärker in ihr Ohr, als könnte sie so vielleicht doch noch etwas anderes hören. Dann fasst sie sich an die Stirn und ruft: "Es tut mir so leid" und: "Das ist verrückt, verrückt, verrückt."

Und die beiden Finalistinnen umarmen sich wieder. Während Mrs. Murdoch wahrlich keine gute Figur abgibt, handeln die wahre Gewinnerin und die wahre Verliererin geschickt. Die neue Verliererin tröstet sogar noch Moderatorin Sarah: "It's fine." Dann darf die Lady in Red ihren Gewinnermarsch auf dem Laufsteg machen - es regnet Glitzer vom Bühnenhimmel, die Medienmaschine, die kurz ins Stocken geraten war, läuft wieder.

Angeblich soll die Moderatorin nichts dafür können. Ein Missverständnis hinter den Kulissen soll für das Debakel verantwortlich gewesen sein. Dennoch dürfte Rupert Murdoch nicht sehr erfreut sein, sollte er den Auftritt seiner Schwiegertochter in der Live-Sendung mitverfolgt haben. Die zumindest hätte sich von den beiden Kandidatinnen einiges an Professionalität abschauen können.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

90 Days, One Dream
:Schuller's Topmodels

Bombastische Szenen in der Natur: "Topmodel"-Fotograf Kristian Schuller hat die Mädchen fotografiert.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: