Ausgezeichnet:In Serie

Beim Grimme-Preis dominiert in diesem Jahr das serielle Erzählen den Wettbewerb. Zum ersten Mal in Deutschland wird mit der Mystery-Geschichte "Dark" auch eine Eigenproduktion eines Streamingdienstes mit einem Preis gewürdigt.

Von Tahir Chaudhry

Das Fernsehen verändert sich und damit auch der Grimme-Preis: 68 Fernsehschaffende dürfen am 13. April in Marl eine der Auszeichnungen entgegennehmen - so viele wie noch nie. Ebenfalls ein Novum: Mit der Mysteryserie Dark (Netflix) wird zum ersten Mal in Deutschland eine Eigenproduktion eines Streamingdienstes gewürdigt. Auch die Krimiserie Babylon Berlin (Sky/ARD) und die Dramaserie 4 Blocks (TNT Serie) konnten die Jury in der Kategorie "Fiktion" überzeugen. "Die Qualität dieser hochklassigen Serien zeigt, dass Deutschland auch auf dem internationalen Serienmarkt bestehen kann", kommentiert Frauke Gerlach, die Direktorin des Grimme-Instituts, diese Dominanz des seriellen Erzählens im Wettbewerb des 54. Jahrgangs. Am Mittwoch wurden die Preisträger in Essen bekanntgegeben.

In der Kategorie "Unterhaltung" darf das Neo Magazin Royale (ZDF Neo) zum vierten Mal nach 2014, 2016 und 2017 einen Grimme-Preis mit nach Hause nehmen. Der Beitrag "Eier aus Stahl - Max Giesinger und die deutsche Industriemusik" zählt laut Jury "zu den raren Unterhaltungshöhepunkten des Jahres 2017". Auch die mittlerweile eingestellte ProSieben-Show Circus Halligalli bekommt einen Preis: Dem Team war es gelungen, einem Double von US-Schauspieler Ryan Gosling zu einer Goldenen Kamera zu verhelfen. Die meisten Preise werden in der Kategorie "Information & Kultur" vergeben. Alle fünf Auszeichnungen gehen an die Öffentlich-Rechtlichen. Die Redaktionen von Panorama, Panorama 3 und Panorama - Die Reporter (NDR) werden für ihre Berichterstattung rund um den G20-Gipfel in Hamburg geehrt; zu den weiteren Preisträgern gehören Alles gut - Ankommen in Deutschland (NDR/SWR) und Ab 18! Du warst mein Leben (ZDF/3sat).

Der Grimme-Preis zählt zu den wichtigsten Preisen der Branche und ist benannt nach dem ersten Generaldirektor des NWDR, Adolf Grimme.

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