ARD verliert Generalsekretärin:Auflösung eines zerrütteten Verhältnisses

Klare Absage: Verena Wiedemann will ihren Vertrag bei der ARD nicht verlängern. Die Generalsekretärin hatte den Senderverbund im Frühjahr wegen Mobbings auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagt. Nun sucht die ARD nach einem Nachfolger.

Claudia Tieschky

Die ARD hat an diesem Donnerstag eine Absage von Verena Wiedemann erhalten, der bisherigen Generalsekretärin des Senderverbunds. Ihr aktueller Vertrag endete am 30. Juni. Wie die ARD mitteilt, hat Wiedemann nun ein Angebot der ARD auf Vertragsverlängerung um weitere fünf Jahre abgelehnt.

Generalsekretärin Verena Wiedemann will ihren Vertrag bei der ARD nicht verlängern. (Foto: dpa)

Es ist eine Trennung in einem zerrütteten Verhältnis: Verena Wiedemann wirft der ARD Mobbing vor und hat die Intendanten auf Schmerzensgeld und Schadensersatz verklagt. Die ARD hat die Vorwürfe stets als "nicht nachvollziehbar und aus der Luft gegriffen" zurückgewiesen. Eine Güteverhandlung scheiterte, Prozessbeginn ist am 8. September.

Mit der Absage stellt sich für die ARD-Chefs nun die Frage nach der Zukunft des im Jahr 2006 eingerichteten Generalsekretariats und des Postens des Generalsekretärs. Nach Wiedemanns Entscheidung erklärte der Sprecher der derzeitigen ARD-Vorsitzenden Monika Piel (WDR): "Die Intendantinnen und Intendanten werden über eine Nachbesetzung entscheiden. (...) Das Generalsekretariat bleibt erhalten." Es sei nach wie vor "eine wichtige und richtige Einrichtung."

Außer aus dem Posten des Generalsekretär besteht die Berliner Institution nach Angaben der ARD aus zwei Leitungsfunktionen, drei Referentenstellen, einer Dokumentarin sowie drei vollen Sekretariatsstellen.

© SZ vom 01.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: