Aprilscherze der Medien:Bitte lächeln

Ein zurückgetretener Minister als Showstar und ein gestürzter Verlagserbe als Social-Media-Beauftragter. Die Aprilscherze der Medien beschäftigen sich in diesem Jahr besonders mit männlichen Karrieren.

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Ein zurückgetretener Minister als Showstar und ein gestürzter Verlagserbe als Social-Media-Beauftragter. Die Aprilscherze der Medien beschäftigen sich in diesem Jahr besonders mit männlichen Karrieren. Dass die diesjährige Medienwoge zum 1. April nicht an Karl-Theodor zu Guttenberg vorbeikommen würde - der Verdacht lag nahe. Der wegen seines freizügigen Umgangs mit der Wahrheit zurückgetretene Bundesverteidigungsminister und Medienstar bietet für ebenfalls nicht ganz wahre Berichte nun mal die ideale Projektionsfläche. So war es also der Mediendienst Turi, der dem Politiker a. D. eine neue Karriere andichtete: Guttenberg solle der Nachfolger von Thomas Gottschalk bei der Sendung Wetten, dass..? werden. Turi zitiert auch gleich den ZDF-Intendanten Markus Schächter, der sich sehr über den Neuzugang freue. Und: "Hinweise auf die Plagiatsaffäre wischt Schächter weg: 'Wir wollen ihn ja nicht als Wissenschaftler beschäftigen, sondern als Moderator.' Außerdem sei es beim Fernsehen 'absolut üblich', mit Texten aus fremder Feder zu glänzen." Ebenfalls eine neue Beschäftigung ... Text und Auswahl: Katharina Riehl/sueddeutsche.de/bön

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... für einen kürzlich Entmachteten hat der Medien-Blog meedia.de zu bieten. Konstantin Neven DuMont, bis vor einiger Zeit noch die Hoffnung des Verlages seines Vaters, musste vor einiger Zeit seinen Posten räumen - auch, weil er sich mit nicht zu bremsenden Kommentar-Aktivitäten auf einem anderen bekannten Medien-Blog ins Aus manövrierte. Konstantin zumindest, so meldet es meedia.de, soll zukünftig als Social-Media-Beauftragter im Axel-Springer-Verlag tätig werden. Weil er ja so gerne im Netz kommentiert, und deshalb seinen alten Job ... na, Sie verstehen schon. Und noch ein Mann aus dem Mediengeschäft ...

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... bekommt eine neue Aufgabe - und zwar, auch für uns überraschend, im Süddeutschen Verlag. Frank Westphal, bis vor kurzem Betreiber des Blogaggregators rivva.de, der Anfang des Jahres überraschend abgeschaltet wurde, soll laut netzfeuilleton.de in Verhandlungen mit sueddeutsche.de stehen und hier bald weiterbloggen. Im Intranet des Verlages haben wir dazu noch keine Ankündigung gefunden - aber was heißt das schon?

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Und noch ein Comeback: Thilo Sarrazin, Buchautor und deshalb ehemaliger Bundesbankvorstand, soll der Berliner FDP aus ihrem Umfragetief helfen und als Spitzenkandidat antreten. Das zumindest meldet der Tagesspiegel als Exklusiv-Geschichte.

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Die einzige diesjährig beachtete Dame allerdings plant kein Comeback, sondern einen Rückzug. Lena Meyer-Landrut soll, so berichtet es yahoo, sich gegen eine Teilnahme beim Eurovision Song Contest entschieden haben.

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Die Märkische Allgemeine dagegen phantasiert mit ihrem diesjährigen Aprilscherz nicht über den weiteren Karriereverlauf diverser Herren, sondern über die sichtbaren (und ziemlich putzigen) Folgen des Klimawandels. Am Gülper See im Westhavelland soll ein Angler einen Pinguin gesichtet haben. Schlechte, aber ja zum Glück falsche Nachrichten hatte das Fußballmagazin ...

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... 11 Freunde in seiner Online-Ausgabe weiterzuverbreiten. Dem Hamburger Fußballklub FC St. Pauli sei demnach der (ausgiebig gefeierte) Derbysieg gegen den HSV aberkannt worden. Angeblich weil kurzzeitig ein Spieler zu viel auf dem Feld war. Ein Video hätte bewiesen, dass ein kürzlich ausgewechselter Spieler noch mal zurück auf das Feld lief, um etwas aufzusammeln. Das sei ein Regelverstoß - das 0:1 für Pauli sei in ein 3:0 für den HSV umgewertet worden. Eher einen Grund zur Freude ...

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... und vor allem einen Grund für zahlreiche Anrufe beim schleswig-holsteinischen Sender RSH lieferte die Meldung, das Kraftfahrt-Bundesamt erlasse Verkehrssündern 60.000 Punkte, um sein Image aufzupolieren. Auf www.punkteerlass.de könne man sich an einer Lotterie beteiligen. Den Gewinnern werde ein Punkt aus der Verkehrssünder-Kartei gestrichen. Stimmt natürlich nicht. Das Kraftfahrt-Bundesamt zumindest hat sich sehr schnell im Internet von der Aktion distanziert. Von Kart-Theodor zu Guttenberg liegt derweil noch kein Dementi vor. Was das wohl bedeuten mag?

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