Nach ihren monatelangen Klagen hat Apple den Verlegern von Zeitschriften und Zeitungen - und dem Druck des Marktes - nachgegeben. An diesem Dienstag gab der Konzern bekannt, dass er nun Abonnement-Modelle für iPad-, iPhone- und iPod-Apps zulasse.
Bisher gab es Zeitschriften-Apps mit wenigen Ausnahmen nur als Einzelausgaben. Wer etwa Time lesen wollte, musste jede Ausgabe einzeln bezahlen. Entsprechend enttäuschend verlief deshalb bisher das Geschäft mit den Zeitschriften-Apps.
Nach den neuen Regeln haben die Verlage die Möglichkeit, auch Wochen-, Monats- oder Jahresabos anzubieten, und das wie bei gedruckten Titeln zu Rabatten, die sie allein bestimmen können. Auch die Möglichkeit, bestehenden Print-Abonnenten den Zugang zur App verbilligt oder kostenlos anzubieten, ist neu.
Restlos glücklich werden die Verlage mit der neuen Regelung wohl dennoch nicht sein. Bei den Transaktionen im App-Store kassiert Apple wie heute 30 Prozent aller Einnahmen. Verkaufen die Verlage ihre digitalen Abos allerdings außerhalb des App-Stores, behalten sie 100 Prozent.
Eine andere Forderung der Verleger betraf die Kundendaten, die für die meisten Verlage eine wichtige Einnahmequelle und ein wertvolles Marketinginstrument sind. Apple, das zumindest im App-Store alle Transaktionen abwickelt, will nur einen Teil davon an die Medienkonzerne weitergeben - und das nur mit dem Einverständnis der Kunden.
Vorbild für die neuen Abo-Regeln ist die kürzlich gestartete iPad-Zeitung The Daily, die Apple gemeinsam mit Rupert Murdochs News Corp. entwickelt hat.