Sondersendungen zu Japan:Programmänderungen zum Wochenstart

ARD und ZDF zeigen weiter Sondersendungen zur Katastrophe in Japan. Man will aktuell auf die Nachrichtenlage reagieren.

Marc Felix Serrao

Die großen deutschen Fernsehsender haben ihr Programm angesichts der Naturkatastrophe in Japan und der Gefahr durch die beschädigten Atomkraftwerke bereits am Wochenende mehrfach umgestellt - und sie tun es auch zum Wochenstart.

Tagesschau

Sondersendungen und Schwerpunkte in den Nachrichtensendungen: Die Katastrophe in Japan ist ein Informationsschwerpunkt in der ARD und dem ZDF.

Wie ARD-Chefredakteur Thomas Baumann der SZ sagte, werde das Erste auch am Montag über den Tag verteilt Sondersendungen zeigen; wie viele genau, das hänge von der weiteren Entwicklung ab. Derzeit sei geplant, sowohl im ARD-Morgenmagazin (5.30 bis 9 Uhr) als auch im Mittagsmagazin (13 bis 14 Uhr) einen "absoluten Schwerpunkt" auf die Folgen des Erdbebens und des Tsunamis zu setzen.

Darüber hinaus zeigt das Erste jeweils um 10 und 12 Uhr eine halbstündige Tagesschau extra. Am Abend ist nach der 20-Uhr-Tagesschau ein weiterer 15-minütiger Brennpunkt vorgesehen. Anschließend folgt um 20.30 Uhr eine vom WDR produzierte 75-minütige Live-Sondersendung mit dem Titel Atom-GAU in Japan - was heißt das für uns? Darin sollen Zuschauer am Telefon Fragen an Experten im Studio richten können. Die ursprünglich geplanten Sendungen - Eisbären hautnah und Fremde Heimat - werden wie am Samstag der Musikantenstadl auf unbestimmte Zeit verschoben.

Im Falle des Musikantenstadls erklärte der zuständige Intendant, Ulrich Wilhelm vom Bayerischen Rundfunk, dass die Programmänderung "angesichts der dramatischen Entwicklung in Japan" in seinen Augen "zwingend" gewesen sei.

Das ZDF reagiert ähnlich. Nachdem am Wochenende bereits etliche Heute-Spezial-Sendungen liefen und Teile der Wintersport-Übertragungen in den ZDF-Infokanal verschoben wurden, zeigt der Sender auch an diesem Montag wieder Sondersendungen. Wie ein Sprecher mitteilte, sei unter anderem für 9, 10, 12, 14 und 16 Uhr jeweils ein Heute Spezial zur Lage in Japan geplant. Um 19.20 Uhr sei eine weitere Sondersendung vorgesehen, vermutlich mit einem politischen Interview aus der Reihe Was nun? Am Abend laufe nur um 18 Uhr (Soko Köln) und um 20.15 Uhr (Wettlauf zum Südpol) das Regelprogramm - "alle aktuellen Programme blicken auf Japan".

Auch der quotenstärkste deutsche Privatsender RTL hat sein Programm umgestellt und zeigt unter anderem stündliche Kurz-News und längere Spezialausgaben der regulären Nachrichten. Für diesen Montag sind einem Sprecher zufolge zum einen in den Punkt-Sendung um 6, 9 und 12 Uhr Schwerpunkte zu Japan eingeplant. Zum anderen sollen sich auch die Sendungen Explosiv (18 Uhr) und Extra (22.15 Uhr) mit der Lage dort befassen. Am umfangreichsten ist die Japan-Berichterstattung naturgemäß in den Informationskanälen; bei Phoenix, N24 und n-tv oder bei BBC und CNN.

Das deutsche Publikumsinteresse ist indes gemischt. Während die 20-Uhr-Tagesschau am Samstag im Ersten, in den Dritten, auf 3sat und Phoenix zusammen noch auf außergewöhnliche 12,06 Millionen Zuschauer (38,5 Prozent Marktanteil) kam, ging die Resonanz anschließend rasch zurück. Die kurzfristig gezeigte Doku Tschernobyl - Der GAU und die Ohnmacht der Politik kam nur noch auf drei Millionen Zuschauer. Zum Vergleich: Deutschland sucht den Superstar, die RTL-Casting-Show mit Dieter Bohlen, hatte 6,97 Millionen Zuschauer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: