Neuer BBC-Direktor Hall:Neuer Chef für Krisenzeiten

Tony Hall, ehemaliger Direktor des Royal Opera House, wird neuer Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC. Er wird die schwierige Aufgabe haben, den massiv in die Kritik geratenen Sender aus seiner tiefen Krise zu befreien.

A file photograph shows the Chief Executive of the Royal Opera House, Tony Hall,  posing for a photograph in London

Der ehemalige Kulturmanager Tony Hall ist der neue Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC.

(Foto: REUTERS)

Die britische Rundfunkanstalt BBC bekommt einen neuen Chef. Tony Hall, der bisherige Direktor des Royal Opera House, folgt an der Spitze des in der Krise steckenden Senders auf George Entwistle, der nach einem umstrittenen BBC-Bericht am 10. November nach nur 54 Tagen im Amt zurückgetreten war.

Der 61-Jährige Hall sei "die richtige Person, um die BBC aus ihrer derzeitigen Krise zu führen", sagte Rundfunksratspräsident Chris Patten am Donnerstag. Die journalistische Erfahrung des früheren Nachrichtenchefs des Senders sei "von unschätzbarem Wert, während die BBC dabei ist, ihren Ruf wiederherzustellen".

Die renommierte Sendeanstalt steckt in einer tiefen Krise, seit Missbrauchsvorwürfe gegen den im vergangenen Jahr verstorbenen BBC-Starmoderator Jimmy Savile bekannt geworden waren. Der BBC-Nachrichtensendung Newsnight wird zudem vorgeworfen, Hinweise zum Fall Savile zurückgehalten zu haben. Auch gibt es Vorwürfe, dass Savile von BBC-Mitarbeitern jahrelang gedeckt wurde.

Newsnight hatte außerdem Anfang November einen Bericht gesendet, in dem fälschlich behauptet wurde, ein konservativer Politiker sei in Fälle von Kindesmissbrauch verwickelt. Dadurch geriet der ehemalige Schatzmeister der Konservativen Partei, Alistair McAlpine, in Verdacht - was bald entkräftet wurde. Die BBC verpflichtete sich danach zu einer Entschädigungszahlung an den zu Unrecht Beschuldigten.

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