Dreamworks zeigt Filme im Internet:Ab ins Netz

Statt auf Pay-TV setzt Dreamworks aufs Internet: Filme des Animationsstudios - wie "Shrek" und "Madagascar" - laufen künftig auf dem Onlineportal Netflix. Und der Bezahlsender HBO hat bei dem Deal das Nachsehen.

Katharina Riehl

Vor wenigen Wochen stellte das Magazin Economist die Frage nach der Zukunft des Pay-Senders HBO. Der Kanal, der in Deutschland vor allem als Erfinder von Sex and the City bekannt ist, hat mit hochwertigen Serienproduktionen viel Geld verdient und den amerikanischen Medienmarkt verändert. Nun aber, so hieß es, müsse sich der Sender mit neuer, starker Konkurrenz auseinandersetzen: anderen Pay-Kanälen, Kabelanbietern - und natürlich dem Internet.

CINEMA-CANNES-SHREK

Filmheld "Shrek" ist künftig im Internet zu sehen: Dreamworks ist laut New York Times das erste große Hollywood-Studio, das einen Exklusiv-Vertrag mit einem Netzanbieter einem Deal mit einem TV-Sender vorzieht.

(Foto: HO/AFP)

Angesichts dessen klingt die Meldung der New York Times nach einer Bestätigung von HBOs schlimmsten Befürchtungen: Das Animationsstudio Dreamworks, 1994 von Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg und David Geffen gegründet und mit Filmen wie Shrek und Madagascar berühmt geworden, hat seinen exklusiven Vertrag mit HBO gekündigt: zugunsten des Internetportals Netflix.

Dreamworks sei damit das erste große Hollywood-Studio, so zitiert die New York Times die beteiligten Unternehmen, das einen Exklusiv-Vertrag mit einem Netzanbieter einem Deal mit einem TV-Sender vorziehe.

Auch wenn der Verlust der Dreamworks-Filme als für HBO verschmerzbar betrachtet wird: Einen großen Teil seines Programms füllt der Sender mit Filmen großer Studios - wenn Onlineplattformen Marktanteile gewinnen, ist das für das Pay-TV keine gute Nachricht. Schon heute ist Netflix mit rund 25 Millionen Kunden nur wenig kleiner als HBO mit gut 28 Millionen.

Dreamworks' Motive dürften vor allem finanzielle sein. Analysten schätzen, dass Netflix 30 Millionen Dollar pro Film zahlen dürfte - bei HBO soll es deutlich weniger sein. Der Vertrag soll 2013 in Kraft treten. Und an einer eigenen TV-Serie arbeitet Netflix übrigens auch schon.

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