Zuckerkrankheit:Erhöhtes Krebs-Risiko bei Diabetes

Sie haben schon ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle - nun warnen Wissenschaftler, dass Diabetiker auch häufiger unter Tumoren leiden.

Ulrike Hennemann

Was schon lange vermutet wurde, sehen Forscher um Manami Inoue aus Tokio in einer großen Studie jetzt bestätigt, die in der Fachzeitschrift Archives of Internal Medicine veröffentlicht wurde.

In einer Gruppe von fast 6500 Japanern im Alter zwischen 40 und 69 Jahren, die an Diabetes vom sogenannten Typ-2 litten, wurde über die Dauer von vier Jahren im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes registriert, wenn zusätzlich Krebserkrankungen auftraten.

Vor allem bei Männern zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Zuckerkrankheit und dem Krebsrisiko, das unabhängig von der Krebsart um 27 Prozent erhöht war.

Bösartige Tumoren der Leber, des Pankreas und der Niere traten bei den Männern mit Diabetes überdurchschnittlich häufig auf. Frauen mit Diabetes hingegen erkrankten gehäuft an Magenkrebs.

Eine eindeutige Erklärung für dieses epidemiologische Phänomen gibt es nicht. Die Forscher halten es für möglich, dass das Übergewicht bei Diabetikern vom Typ-2 sehr häufig die Entwicklung von Krebs begünstigt.

Denn das Hormon Insulin, dessen Konzentration bei Diabetikern meist erhöht ist wirkt auch als Wachstumsfaktor, der Tumorzellen beeinflussen kann. Denkbar sei also, dass Insulin Tumoren schneller wachsen lässt, die aus anderen Ursachen heraus bereits entstanden waren.

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