Woanders ist's anders:Busfahren in Tallinn

In Estlands Hauptstadt sollen möglichst viele Einwohner aufs Autofahren verzichten und auf Busse oder Straßenbahnen umsteigen. Wie kann das gelingen?

Von Nadia Pantel

Wenn ein Berliner mit der S-Bahn zum Beispiel vom Hauptbahnhof zum Zoo fahren will, muss er sich entscheiden, ob ihm das einen Euro und sechzig Cent wert ist. In Tallinn, der Hauptstadt von Estland, kann man zehnmal am Tag zwischen Zoo und Bahnhof hin- und herfahren und zahlt: nichts. Jeder der 435 000 Bewohner der Stadt Tallinn kann die "Grüne Karte" (Ühiskaart) beantragen und darf dann Busse, Tramlinien und auch einige Regionalzüge kostenlos benutzen. Das hat Tallinns Bürgermeister im Januar 2013 eingeführt. Tallinn ist die erste Hauptstadt Europas, in der man keine Fahrscheine kaufen muss. Manche Politiker in Estland denken nun darüber nach, ob nicht auch Fernzüge gratis sein sollten.

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